75 Jahre Grundgesetz: Leipziger feiern Demokratie

von Simone Liss | 24.05.2024

Unser Grundgesetz hat 75 Jahre Freiheit, Frieden und Demokratie in Deutschland ermöglicht – eine Erfolgsgeschichte, die von heute an bis Sonntag in Berlin gefeiert wird. Die Feiern zu diesem Jubiläum haben bereits gestern mit einem Staatsakt in Berlin und einem Demokratiefest in Leipzig – das unter anderem von der Leipziger Gruppe unterstützt wurde – begonnen.

Außenansicht der Straßenbahn Nr. 1009 mit Motiven für Demokratie.

„Das Grundgesetz ist das grundlegende Fundament und Gesetz unseres Landes. Es schiebt Willkür und Menschenverachtung einen Riegel vor: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘ – dieser einfache Satz steht unveränderlich in Artikel 1 des Grundgesetzes, er ist auch Lehre aus der NS-Diktatur. Diesem Anspruch unterwirft sich der Staat – und es ist unser aller Aufgabe, diesen Anspruch zu schützen und zu verteidigen,“ sagt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Was wäre Leipzig ohne Euro, Reisefreiheit, Solidarität, Klimaziele, Allerlei?

Auf der Straßenbahn stehen Fragen wie: Was wäre Leipzig ohne Euro, Reisefreiheit, Solidarität, Klimaziele, Allerlei?

Farbenfroh präsentiert sich Leipzigs Europa- und Demokratie-Straßenbahn.

Der Oberbürgermeister hatte bereits am Vortag des Europatags (9. Mai) gemeinsam mit der Deutschen Nationalstiftung eine Straßenbahn vorgestellt, die mit ihren Motiven für Demokratie und ein friedliches Europa wirbt. Die Bahn der Leipziger Verkehrsbetriebe soll mit ihren Botschaften im Wahljahr 2024 unter anderem an Errungenschaften wie den Euro, Reisefreiheit, Solidarität, Klimaziele und Allerlei erinnern und ein halbes Jahr lang im Linienverkehr durch Leipzig fahren.

Unter dem Motto „Wir sind die Mehrheit“ soll die Straßenbahn zum gesellschaftlichen Diskurs und Austausch mit der Frage: „Was wäre Leipzig ohne …?“ anregen. Was die Deutsche Nationalstiftung zu dieser Initiative bewogen hat? Fake News, Hate Speech, Rechtsextremismus treten vermehrt auf und gefährden den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Im ganzen Land gehen Menschen zur Verteidigung der Demokratie auf die Straße. Die Stadt Leipzig und die Deutsche Nationalstiftung möchten dazu einen Beitrag leisten. Ziel der Mehrheits-Kampagne, die vom Medienhaus Ströer und der Leipziger Gruppe unterstützt wird, ist es, demokratische Institutionen, Organisationen und Menschen der Zivilgesellschaft zusammenzubringen und deren Aktivitäten sichtbar werden zu lassen – alles im Kontext der anstehenden Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen im Juni und September dieses Jahres. Denn: das effektivste Mittel zur Stärkung der Demokratie ist: eine hohe Wahlbeteiligung.

Raum für Dialog und Diskurs

Ziehen für die Demokratie an einem Strang: Dr. Agata Klaus, Ulf Middelberg und Burkhard Jung (v.l.n.r.).

Ziehen für die Demokratie an einem Strang: Dr. Agata Klaus, Ulf Middelberg und Burkhard Jung (v.l.n.r.).

„Diese Straßenbahn ist mehr als nur ein Transportmittel; sie ist ein Begegnungsort, an dem Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen und Hintergründe zusammenkommen, interagieren und voneinander lernen können. In Zeiten, in denen die Herausforderungen für unsere demokratischen Institutionen zunehmen, ist es umso wichtiger, Räume zu schaffen, die den Dialog und das Verständnis fördern. Die Deutsche Nationalstiftung ist stolz darauf, Teil dieses Projekts zu sein, und wir sind überzeugt, dass es als Modell für weitere Initiativen dienen kann, die zur Stärkung unserer demokratischen Gesellschaft beitragen“, sagt Dr. Agata Klaus, Geschäftsführerin der Deutschen Nationalstiftung.

Auch Ulf Middelberg, Geschäftsführer der Leipziger Gruppe, steht hinter der Idee: „Wir als Leipziger Bürgerunternehmen sind zwar politisch neutral, aber wir haben eine klare Haltung: Wir stehen für Demokratie und Gemeinsinn. Leipzig habe ich kennengelernt als liebenswerte Stadt der Friedlichen Revolution, der runden Tische und des Bürger-Dialogs. Dieser Sinn für das Gemeinsame, für das Gemeinwohl, ist bis heute ein zentraler Erfolgsfaktor.“

„Respekt, Toleranz und eine demokratische Grundhaltung brauchen wir dringend, um zum Beispiel Fachkräfte von Morgen für unsere Unternehmen zu gewinnen und die Wissensträger von Heute zu halten.“

Sebastian Krumbiegel: Ein Leipziger feiert in Berlin die Demokratie

Um Respekt und Toleranz dreht sich auch alles beim feierlichen Finale des Demokratiefestes am Abend des 26. Mai in Berlin. Das Hauptprogramm startet ab 20.15 Uhr mit Live-Musik, Schauspiel und Tanz-Performances, moderiert von Jeannine Michaelsen, Inka Bause und Jo Schück. Musik gibt es unter anderem von „Die Fantastischen Vier“, Lena Meyer-Landrut, Sebastian Krumbiegel, Vanessa Mai und Zoe Wee. Das etwa zweistündige Bühnenprogramm endet mit einem Feuerwerk und den Sounds des DJs Alle Farben.

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