Ukraine-Hilfe: Tonnenweise Hilfsgüter und mehr als 250.000 Euro
von Simone Liss | 18.03.2022
von Catrin Kultscher | 28.11.2024
Die Kita „Frühblüher“ in Leipzig setzt auf freie Entfaltung und naturnahe Pädagogik. Dank der Leipziger Crowd konnten sie wichtige Werkzeuge und Geräte anschaffen.
Kinder gehören an die frische Luft! Kinder sollen auch Praktisches lernen! Kinder sollen wissen, wie man gesund lebt! Und auch Spaß dabei haben … Das sind gute Wünsche, die man heute in Sachen Kinderbetreuung und -erziehung zum Glück häufig hört. Wie das funktionieren kann, zeigt die Integrative Kindertageseinrichtung „Frühblüher“ in Leipzig. Träger ist der Internationale Bund. Als Dienstleister in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit hat er es sich unter dem Leitsatz „Menschsein stärken“ auf die Fahne geschrieben, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren dabei zu unterstützen, ein selbstverantwortetes Leben zu führen. Und das unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Klar, dass da die Leipziger Crowd gern dabei ist und die „Frühblüher“ unterstützt. Und ich hab ihnen einen Besuch abgestattet.
Die kleinen „Frühblüher“ sind viel an der frischen Luft. Die Kita setzt auf naturnahe Pädagogik.
Sie schleppen die Gießkannen, sie graben in der Erde, sie pflanzen neue Setzlinge und kaum sind die Kleinen damit fertig, geht es schon ans nächste Hochbeet. Das wird natürlich selbst gebaut. Dabei bekommen die Kinder auch mal einen Hammer in die Hand und zeigen stolz, wie sicher sie schon damit umgehen können. Das alles kann ich in der Kita Frühblüher in Leipziger Stadtteil Dölitz-Dösen beobachten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier setzen auf naturnahe Pädagogik – sehr konkret zu sehen an dem großen Garten, der zum Außengelände gehört. Als Gartenfan werd ich fast neidisch, was den Kleinen hier alles zur Verfügung steht.
Neben den breit angelegten Spielwiesen mit alten Bäumen sind es die sogenannten „Sinnesgärten“, die eine große Rolle beim Erziehungskonzept der Frühblüher spielen. Hier gibt es Kräuter-, Obst- und Gemüsebeete, ein Barfußpfad lädt ein. Insektenwiesen und -hotels, Nistkästen und auch Futterstellen sind da für Tiere wie Eichhörnchen und Vögel – aber auch für die Kinder, um daran zu arbeiten und zu lernen. Ihr Konzept möchte die Kita noch weiter ausbauen und den Kneipp-Ansatz integrieren. Als Kneipp-Kitas zertifizierte Einrichtungen bringen Kindern auf besondere Weise eine gesunde und naturgemäße Lebensweise bei. Ich finde: ein toller Ansatz, auch für die Leipziger Crowd.
Um diesen Weg zu gehen, wurden neue Werkzeuge und technische Utensilien benötigt. Der Vorstand des Fördervereins hatte von der Leipziger Crowd gehört, erinnert sich Kita-Leiterin Diana Stein:
„Unser Förderverein kam auf uns zu und sagte: es gibt ein tolles Crowdfunding-Projekt der Leipziger Gruppe, bei dem wir Gelder für die Kita generieren können. Wir waren natürlich sehr begeistert. Denn wir hatten schon verschiedene Ideen, was wir zur Umsetzung unserer Kneipp-Pläne noch anschaffen möchten. Die Sachen, die wir jetzt mithilfe der Leipziger Gruppe gekauft haben, hätten wir wahrscheinlich im Laufe der Zeit auch irgendwie anders besorgen können. Aber so ging es natürlich viel schneller und unkomplizierter.“
Mit der Kornmühle zum eigenen Brot – das sorgt für Begeisterung bei den Kleinsten
Neben Geräten, um besser in den Gärten und Beeten arbeiten zu können, geht es beim Kneipp-Thema auch um die weiteren Schritte bei der Verarbeitung von Lebensmitteln. So hat sich die Kita eine Kornmühle angeschafft, um mit den Kindern zu sehen, wie am Ende aus einem Getreidekorn Brot wird. Auch ein Joghurt-Bereiter, um den Joghurt für das kleine Vesper selbst zu machen, gehört jetzt zur Küchenausstattung der Frühblüher. Dafür brauchte es keine großen Summen, aber mithilfe der Leipziger Crowd bekam der Kindergarten schnell ein Netzwerk an Unterstützern zusammen.
Auch Lea Hanitzsch vom Förderverein der Frühblüher ist glücklich über die Unterstützung durch die Partner der Leipziger Crowd
„Sehr angenehm, sehr hilfreich, fast freundschaftlich.“ – mit diesen Worten beschreibt Lea Hanitzsch vom Förderverein der Kita Frühblüher die Arbeit mit der Leipziger Crowd und dem Plattform-Partner Fairplaid. Gemeinsam haben sie einen Aktions- und Kommunikationsplan erstellt: Wie man strukturiert bei der Kampagne vorgeht, wie man potenzielle Partner gezielt anspricht und schon vor dem Beginn auf die anstehende Kampagne aufmerksam macht. „Dabei haben wir uns in erster Linie an die Eltern gerichtet, aber die Arbeit ging noch darüber hinaus.“ Besonders begeistert war Lea Hanitzsch davon, dass ein ganzes Kommunikations-Kit kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. So gibt es Vorlagen für Poster oder Grafiken für Social Media, die man sofort für die eigenen Zwecke anpassen konnte.
Und auch im Nachgang halfen die Mitarbeiter von Fairplaid bei der richtigen Ausstellung von Spendenbescheinigungen und der Abwicklung der Prämien. „Das hat mich dann schon ein bisschen erleichtert und aufgebaut, weil wir uns natürlich viele Gedanken gemacht haben“, so Hanitzsch. „Aber sie haben einen da gut an die Hand genommen und erklärt, wie der weitere Ablauf ist. Mir wurde auch angeboten, abends mal eine Stunde eine Schulung kostenfrei mitzumachen. Da konnten wir auch noch mal alles von Anfang bis Ende durchsprechen, man wurde durchgeführt und ich konnte meine Fragen loswerden.“
Ziel der Kampagne waren 2.000 Euro. Auf den ersten Blick und im Vergleich zu anderen Projekten auf der Leipziger Crowd eigentlich keine große Summe. Aber natürlich ist der Kreis der potenziellen Spender nicht so groß wie bei anderen. Das Projekt der Kita Frühblüher hatte aber noch ein As im Ärmel: den Starterbonus der Leipziger Stadtwerke. Dabei unterstützen die Stadtwerke ökologisch besonders nachhaltige Projekte mit 25 Prozent der Spendensumme (bis maximal 2.500 Euro). Nach Eingang der ersten Privatspende gaben die Leipziger Stadtwerke ihren Anteil an der Startfinanzierung von 500 Euro. Damit war schon kurz nach dem Start ein Viertel der benötigten Summe auf dem Konto. Und das hatte einen psychologischen Effekt, meint Hanitzsch: „Natürlich sind die Leute vom Gefühl her eher bereit, etwas zu geben, wenn sie sehen, dass der Ausgang sinnvoll ist. Es ist sicher einfacher zu helfen, wenn man sieht, dass schon wenn ein Viertel des Weges geschafft ist.“
„Schnell und unkompliziert“: Kita-Leiterin Diana Stein ist begeistert von der Zusammenarbeit mit der Leipziger Crowd
Die Leipziger Crowd hat sich also für die Frühblüher als gutes Instrument erwiesen, um auch kleinere Ziele auf dem Weg zu einem größeren zu erreichen. Würden die Verantwortlichen noch einmal eine Kampagne über die Leipziger Crowd starten? „Ja, natürlich. Das war wirklich so super!“, sagt Diana Stein. „Wenn es mal wieder die Gelegenheit gäbe – vielleicht nicht gleich morgen, aber im nächsten Jahr eventuell – kann ich mir schon gut vorstellen, nochmal so ein Projekt mit dem Förderverein gemeinsam umzusetzen.“ Und derweil haben die Kinder hier in der Kita alle Hände voll zu tun im Garten und in der Küche. Großartig, was sie dabei alles lernen können. Und großartig, dass die Leipziger Gruppe dazu einen Beitrag leisten kann.