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Fünf Fakten zum Fernwärme-Pilotprojekt

von Peter Krutsch | 31.03.2025

Die Leipziger Stadtwerke schließen die Südvorstadt-Westseite an die Fernwärme an. Du willst die fünf wichtigsten Fakten zu diesem Fernwärme-Pilotprojekt wissen? Dann lies diesen Beitrag!

Südvorstadt Pilotprojekt FW: Hartwig Kalhöfer, Tom Burghardt, Olga Naumov (v.l.)

Was bedeutet Fernwärme-Pilotprojekt?

Die Wärmewende in Leipzig trägt entscheidend zur Versorgungssicherheit, verlässlichen Bezahlbarkeit und Umweltfreundlichkeit bei. Dabei setzen die Leipziger Stadtwerke auf verschiedene Formen der Wärmeerzeugung. Eine wesentliche ist die Fernwärme. Nacheinander schließen die Leipziger Stadtwerke geeignete, dicht bebaute Quartiere an die Fernwärme an. Deren Anteil an der Leipziger Wärme steigt so von einem auf zwei Drittel der Haushalte. Ihr Ringnetz wächst von 500 auf 800 Kilometer. Für Viertel, die sich nicht für Fernwärme-Ausbau eignen, bietet der kommunale Versorger andere Lösungen an. Beim Erstellen des kommunalen Wärmeplans wurden bisher sechs große Ausbaugebiete festgelegt: Südvorstadt, Neulindenau, Waldstraßenviertel, Gohlis-Süd, das Klinikum St. Georg und Reudnitz. Die Reihenfolge nach dem Pilotquartier Südvorstadt-West steht noch nicht fest und kann sich im Abgleich mit anderen Baustellen ändern. Mit dem Pilotprojekt starten die Leipziger Stadtwerke nun im ersten Viertel.

Wo wird das Pilotprojekt umgesetzt?

Die Leipziger Stadtwerke bringen die Fernwärme in die Südvorstadt, westlich der Karl-Liebknecht-Straße. Nacheinander werden beim Fernwärme-Pilotprojekt die Straßen und Häuser erschlossen (siehe Grafik). „Wir reden hier von 600 Gebäuden, also über viele tausend Haushalte“, berichtet Olga Naumov, Projektleiterin für die Südvorstadt „Wir öffnen jede Straße. Dabei verlegen wir stets zwei Leitungen - eine für den Zufluss des warmen Heizwassers und eine für den kühleren Rückfluss.“ Die Baustellen würden eng abgestimmt mit denen der Verkehrsbetriebe, Wasserwerke und der Stadt, um so die Beeinträchtigungen für Anwohner so gut wie möglich zu reduzieren.

Wie ist der Zeitplan?

Blog FW Südvorstadt karte

Farbliche Darstellung des Ausbau-Verlaufs für das Fernwärme-Pilotprojekt: Für Phase eins (grün) ist der Anschluss im Jahr 2026 geplant, für Phase zwei (gelb) im Zeitraum ab 2027. Für Phase drei (blau) kann - wenn die Bauarbeiten optimal verlaufen - ab 2029 der Abschluss erreicht werden.

Im Frühjahr 2026 sollen die ersten Häuser rings um die Fichtestraße am Netz sein. 2029 soll der zweite Bereich fertig sein, das komplette Fernwärme-Pilotprojekt dann - wenn die Baurbeiten optimal verlaufen - ab 2029. „Wir versprechen uns viele Erkenntnisse, die auf andere Stadtteile übertragen werden können“, sagt Hartwig Kalhöfer. Er verantwortet die Strategie des Fernwärme-Ausbaus der Stadtwerke. Für den Projekt-Start gebe es sehr gute Gründe, so Kalhöfer. Einerseits wirkten nun mal die bundesweiten Maßgaben eines kommunalen Wärmeplans, den jede Kommune vorlegen muss. Andererseits verlangen die Leipziger selbst mehr Fernwärme. „Wir haben bereits stadtweit rund 6.000 Anfragen von Hauseigentümern, die einen Anschluss wollen.“

Was sind die Vorteile der Fernwärme?

Seit Jahren nimmt die Zahl der Fernwärme-Anschlüsse in Leipzig stetig zu – und zwar aus guten Gründen. „Dafür sprechen: geringe Investitionskosten, wenig Platzbedarf, Preisstabilität für ein Kalenderjahr, Service aus einer Hand und eine gute Umweltbilanz“, sagt Tim Burghardt, zweiter Projektleiter für die Südvorstadt. Auch müssten sich Eigentümer um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften nicht mehr selbst kümmern. Wer an Fernwärme interessiert sei, könne viele Vorteile nutzen. „Wir informieren frühzeitig alle Hauseigentümer umfassend über die Möglichkeiten, um ihnen bei Bedarf den Wechsel so einfach wie möglich zu machen.“ Wer wolle, könne schon jetzt einen Versorgungsvertrag mit den Stadtwerken abschließen und sie beauftragen, den vorhandenen Heizkessel so lange zu betreiben, zu warten und zu reparieren, bis der Wechsel auf Fernwärme möglich ist. Denn viele Gas-Heizkessel in Leipzig sind mehr als 25 Jahre alt. Ihre Besitzer fragen sich, was die beste Zukunftslösung ist. „Hier stehen wir mit Rat und Tat zur Seite.“ Auch Glasfaserleitungen kommen beim Fernwärme-Pilotprojekt mit unter die Straße. „So bieten wir den Anwohnern gleich Internet-Anschlüsse mit einem Gigabit im Download und WLAN für ihr Zuhause an.“

„Wir haben bereits stadtweit rund 6.000 Anfragen von Hauseigentümern, die einen Anschluss wollen.”

Hartwig Kalhöfer

Leipziger Stadtwerke, Stratege für den Fernwärme-Ausbau

Südvorstadt Pilotprojekt FW Kalhöfer

Was muss ich tun, wenn ich angeschlossen werden will?

Hausbesitzer oder Unternehmen, die an die Fernwärme angeschlossen werden möchten, finden auf der Homepage des Unternehmens Infos und Unterstützung: Auf der Website zur Fernwärme gelangt man nach einer visuellen Gebietseinordnung zu einem Kontaktformular, welches beim Wärmeteam des Unternehmens eingeht und bearbeitet wird. Das Wärmeteam ist auch per Mail erreichbar: warme.stadtwerke@l.de.

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