Fachkräfte von morgen – mit Energie aus Leipzig: Ausbildung bei den Leipziger Stadtwerken
von Annett Nicklaus | 22.10.2024
von Annett Nicklaus | 16.04.2024
Schau am 25. April 2024, dem Berufsorientierungstag für Mädchen, hinter die Kulissen! Spannende Berufsfelder können Mädchen ab Klasse 7 am Girls´Day bei den Leipziger Stadtwerken, Verkehrsbetrieben, Wasserwerken und Sportbädern kennenlernen.
Mechatronikerin, Bauingenieurin oder Fachkraft für Wasserversorgungstechnik – in der Leipziger Gruppe gibt es eine ganze Reihe dieser Girl´s Day-Berufe. Das sind Berufe, in denen aktuell maximal 40 Prozent Frauen eine Ausbildung machen oder studieren.
Metalltechnikerin, Elektronikerin und Mechatronikerin: Bei uns geht es gleich ans Eingemachte! Du kannst schneiden, entgraten, löten, pressen und feilen. Erfahre, wie wichtig diese Fertigkeiten für viele Berufe sind. Vielleicht baust du einen Bilderrahmen aus Heizungsrohren oder einen Solarflitzer?
Girls bewegen Leipzig – mit Bahn und Bus: Teste dein handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und deine Kreativität. Graviere dein persönliches Glas und entdecke, wie das Fräsen maßgeschneiderter Produkte mit Straßenbahnen und Bussen zusammenhängt.
Trinkwasserversorgung für Leipzig? Girls klären das!: Erforsche, wie eine Kläranlage funktioniert, und untersuche eine Abwasserprobe auf all die Substanzen und Stoffe, die wir Menschen im Alltag verwenden. Mach bei einem Farbexperiment mit und erlebe hautnah, wie unser Trinkwasser analysiert wird.
Girls tauchen ein in die Leipziger Sportbäder: Erfahre mehr über die Ausbildung zur Fachangestellten für Bäderbetriebe. Probiere an einer Dummy-Puppe aus, wie eine Herz-Lungen-Massage funktioniert, und teste die Qualität des Schwimmbadwassers.
Sich an praktischen Aufgaben ausprobieren, Ausbilder mit Fragen löchern und Azubis kennenlernen – das alles ist zum Girl's Day bei der Leipziger Gruppe möglich. Dazu können sich Mädchen ab Klasse 7 bis zum 22. April anmelden, die Plätze sind begrenzt.
Das Bild der typischen Männerberufe gibt es zwar nach wie vor. Aber allmählich wandelt sich der Blick auf die Rollenbilder im Job. Und das ist gut so. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, dass Vorurteile kippen. Bei den Unternehmen der Leipziger Gruppe haben sich viele Mädchen und Frauen erfolgreich in gewerblichen und technischen Berufen etabliert. Einerseits liegt es an den guten Einstiegs-, Arbeits- und Entwicklungsbedingungen. Denn die Unternehmensgruppe macht sich unter anderem für Chancengleichheit stark und fördert diese. Vor allem aber kommt es auf die Unerschrockenheit der Kolleginnen und ihre Leidenschaft für den Job an.
Es gibt bei uns jede Menge Frauen, die in typischen Männerberufen richtig durchgestartet sind. Diese Frauen haben sich nicht von Vorurteilen abschrecken lassen. Durch ihre Leistung, Entschlossenheit und die Bereitschaft, Hindernisse zu überwinden, sind sie in ihrem Beruf sehr erfolgreich. Was diese Frauen oft von anderen unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, Probleme als Chancen zu sehen und sich von möglichen Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Beispiele gefällig? Hier sind sie!
Die 22-jährige Anna Groß hat ihre Ausbildung bei den Leipziger Wasserwerken zur Fachkraft für Wasserversorgungtechnik gemacht. Seit 2020 arbeitet sie in einem Team mit 12 Männern als Betriebsmonteurin für das Rohrnetz der Leipziger Wasserwerke.
Was gehört zu Ihren Aufgaben und was macht Ihnen im Job als Betriebsmonteurin Rohrnetz besonders Spaß?
„Ich arbeite im Kundendienst, übernehme die Montagen und Demontagen vor dem Wasserzähler, betreue und behebe Rohrschäden sowie die Vor- und Abnahmen im Straßenbau, die Rohrnetzwartung und die Armaturenkontrolle. Als besondere Herausforderung, die mir ein sehr gutes Gefühl gibt, empfinde ich die Verantwortung, die man bei auftretenden Rohrschäden hat, um diese zu managen und möglichst rasch zu beheben.“
Wie fühlt es sich an, in einem Team mit 12 Männern zu arbeiten?
„Als Kind bin ich schon immer mehr unter Jungs gewesen, auch in der Jugend und beim Sport. Daher ist es keine große Veränderung für mich gewesen. Mittlerweile fühle ich mich sehr wohl und bin gut angenommen worden. Als ich schwanger und dann Mutter wurde, gab es anfangs ein paar Probleme bezüglich des Bereitschaftsdienstes für mich als Alleinerziehende. Mittlerweile wurden aber dafür Lösungen gefunden. Ich hoffe, dass es anderen Frauen, die in derselben Position sind, damit vereinfacht wird, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen.“
Was hat Sie bewegt, bei den Leipziger Wasserwerken Ihre Ausbildung zu starten?
„Ich wollte schon immer was Handwerkliches machen, da ich nicht für das Büro gemacht bin. Ich arbeite gerne draußen und mit Kollegen zusammen.“
Haben sich Ihre Vorstellungen erfüllt?
„Ja, das haben sie.“
Was raten Sie Mädchen, die über einen Job im gewerblich-technischen Bereich nachdenken?
„Ich empfehle Mädchen und Frauen, dass sie mit einem gesunden Selbstbewusstsein hier ankommen, mit einer offenen Art und mit technischem Interesse.“
Organisieren, strukturieren und die Fäden in der Hand halten
Die studierte Diplomingenieurin für Instandhaltung und Servicemanagement wollte schon immer etwas mit den Händen schaffen und kreativ sein. Genau das fand sie hier in dem Tochterunternehmen der Leipziger Stadtwerke. „Das Tolle an meinem Beruf ist der Wechsel zwischen Theorie und Praxis, die Verbindung von technischer und kaufmännischer Seite“, sagt Friedrich. „Man entwickelt ein Projekt von der Konzeption und Planung über die Ausführung und begleitet es bis zum fertiggestellten Bauwerk. Mal arbeite ich am Schreibtisch und mal auf der Baustelle. Und da ich gern strukturiere, organisiere und die Fäden in der Hand halte sowie den Kontakt mit Menschen liebe, bin ich hier genau richtig.“
Job und Familie „unter einen Helm“ gebracht
„Bei der Netz Leipzig konnte ich auch deshalb sehr gut in meinem Beruf vorankommen, weil hier eine familienfreundliche, flexible Arbeitsgestaltung möglich ist. Ich startete als Projektverantwortliche für Gas- und Fernwärmeprojekte, wurde schon nach kurzer Zeit Teamleiterin und bin heute Abteilungsleiterin Planung/Bau.“
Apropos Frau auf der Baustelle
„Da sind meine Erfahrungen äußerst positiv. Die Männer auf dem Bau tragen dich auf Händen, wenn sie merken, dass du Interesse zeigst und das Wissen hast. Ich erfahre jedes Mal eine sehr hohe Wertschätzung.“
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Für Nathalie Ebert waren die guten Perspektiven entscheidendes Kriterium bei der Wahl ihrer Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik bei den Leipziger Wasserwerken.
Die 33-jährige Bauingenieurin ist seit 2017 Führungskraft bei der Bau- und Service Leipzig GmbH, einer Tochter der Leipziger Wasserwerke. Sie ist Chefin von 22 Männern, hauptsächlich Maurern. Für Franziska Löbelt ist das nichts Besonderes – im Gegensatz zu manch einem aus ihrem Umfeld. „Da wird schon immer mal wieder gebohrt und nachgefragt: Echt, wie ist das denn? Viele sind verwundert, dass ich nicht den üblichen Weg gewählt habe.“
Baustelle – das ist genau mein Ding
„Ich habe in Leipzig Bauingenieurwesen studiert. In einem Praktikum auf der Baustelle merkte ich: Das ist genau mein Ding, wenn sich die Bagger drehen. Zu sehen, es geht von Tag zu Tag vorwärts, den Fort-schritt zu begleiten, zu organisieren, abzustimmen und zu planen und mit dem Team umzusetzen. Das hat mich begeistert. Da habe ich gesagt: Ich muss auf die Baustelle!
Mit 23 und dem Master in der Tasche habe ich meinen ersten Job angefangen. Ich bin dann schwanger geworden. Da gab es schon recht viel gesellschaftlichen Druck, in die Vollzeitstelle bei der damaligen Firma zurückzukehren. Ich hatte das Gefühl, mich nach der Elternzeit nochmal neu beweisen zu müssen. Als Frau musste ich sowieso immer 120 Prozent geben. Gerade als junger Mensch traut man sich auch noch nicht, für die eigenen Grenzen einzustehen und ist dadurch leicht manipulierbar. Heute mit mehr Lebenserfahrung würde ich das anders machen. Ich kann jungen Mädchen und Frauen nur raten, sich auszuprobieren, nicht beirren zu lassen und die eigenen Ziele konsequent zu verfolgen.“
Planbare Arbeitszeiten, faire Bezahlung
„Dann habe ich mich bei der Leipziger Gruppe beworben, weil ich eine geregelte 40-Stunden-Woche wollte. Faire Bezahlung nach Tarifvertrag gibt es hier auch. Ich weiß, dass ich nicht weniger Geld verdie-ne, nur weil ich eine Frau bin – das ist ein gutes Gefühl.“
Was machen Sie in Ihrer aktuellen Stelle? Und wie ist Ihr Verhältnis von Büro- und Baustellenzeit?
Auch für das Abwassernetz ist Franziska Löbelt zuständig
Ich bin 25 Prozent auf der Baustelle und 75 Prozent im Büro. Wir halten das Netz der Leipziger Wasser-werke instand und sorgen für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Die Wasserwerke beauftragen uns beispielsweise, wenn im Abwassernetz etwas repariert werden muss. Ich plane das, treffe Absprachen mit den Verkehrsbehörden, organisiere die Abläufe. Anschließend setzt mein Team es um.
Auf der Baustelle bin ich regelmäßig. Meine Standard-Fragen sind: „Na, wie läufts? Ist die Baustelle gut im Plan, fehlt etwas an Material, gibt es eine schwierige Situation?“ Meine größte Aufgabe ist es, alles Wichtige zu kommunizieren und von den Kollegen den Stand der Dinge einzufordern.
Als ich anfing, hatte ich Bedenken, wie ich mir den Respekt der Männer erarbeiten kann. Aber das war kein Thema, es hieß von Anfang an: Die Chefin kommt! Es ist klar, dass ich das letzte Wort habe. Auch wenn mein Führungsstil nicht Ego-gesteuert ist.
Lesen Sie hier das gesamte Interview: https://www.l.de/blog/typisch-mann-typisch-frau-wie-eine-bauingenieurin-vorurteilen-trotzt
Celin Lazar begann 2018 eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik bei den Leipziger Wasserwerken. Mit ihrer Leidenschaft für Chemie und Biologie fand dieser Beruf auf Anhieb ihr Interesse.