Nur 25 Kilometer vor den Toren Leipzigs befindet sich ein Paradies der ökologischen Landwirtschaft – weidende Kühe, artenreiches Grünland und gesunde Böden. Seit über 25 Jahren erzeugt das Wassergut Canitz pflanzliche und tierische Ökoprodukte. Wichtigstes Ziel dabei ist der Schutz der Trinkwasserressourcen in der Region. Doch so eine große Fläche muss erst mal bewirtschaftet werden. Und so haben die Mitarbeiter des Wasserguts, das zu den Leipziger Wasserwerken gehört, jede Saison alle Hände voll zu tun. Da dürfen es auch ruhig ein paar mehr sein. Deshalb kommen normalerweise 13 bis 15 polnische Saisonarbeiter – allesamt Frauen – acht Wochen lang zur Unterstützung, um das störende Unkraut auf den Zwiebelfeldern zu entfernen. Weil auf die Äcker keine Zusätze kommen, wird zwischen den Zwiebelreihen maschinell gehackt und die Pflege in den Reihen erfolgt vom Jäteflieger aus per Hand. „Die Frauen liegen den ganzen Tag bäuchlings auf der Maschine und entfernen das Unkraut. Das ist richtig harte Arbeit und erfordert Geschick, denn Unkraut und Zwiebelpflänzchen dürfen nicht verwechselt werden“, erklärt Dr. Bernhard Wagner, Geschäftsführer der Wassergut Canitz GmbH. Doch dieses Jahr wäre durch Corona fast alles anders gekommen. „Für die polnischen Saisonarbeiterinnen war lange Zeit unklar, ob und wie sie im Mai zu uns kommen können. Zwischenzeitlich haben wir wirklich in Betracht gezogen, sie einfliegen zu lassen“, so Wagner weiter.