Von Kohle zu Wasserstoff: Helge Wagner und sein Leben mit dem Kraftwerk
von Peter Krutsch | 26.01.2022
von Leipziger Leben | 06.01.2022
37 Tonnen wiegt das Paket, das die Leipziger Stadtwerke vor kurzem aus Schweden erhielten. Nein, es handelte sich nicht um ein überdimensionales Weihnachtsgeschenk, sondern um eine fristgerechte Lieferung des Partners Siemens Energy. Mit diesem Transport ist ein Herzstück des neuen HKW Leipzig Süd angekommen: das erste Gasturbinen-Package.
Kam aus Schweden nach Leipzig: das Turbinen-Package für das HKW Leipzig Süd.
Überhaupt geschah in den letzten Wochen sehr viel auf der Baustelle. Der riesige Wärmespeicher wuchs weiter in die Höhe. Und die beiden gewaltigen Ansaughäuser – sie holen demnächst die Luft in die Gasturbine – wurden angeliefert, vor dem Kraftwerk montiert und im Ganzen auf dessen Dach gehoben. „Dazu haben wir ja einen 1000-Tonnen-Kran vor Ort“, so Projektleiter Thomas Brandenburg. „Die beiden Ansaughäuser sind die ersten Bauteile, die im strahlenden Gelb des zukünftigen Gebäudes sichtbar sind. Das schon mal so zu sehen, ist für uns ein Highlight.“ Auch der erste Generator für den ersten der zwei Blöcke des HKW Leipzig Süd ist bereits auf das Fundament im Inneren des Kraftwerks gehoben. „Das ist ein großer Meilenstein“, so Brandenburg.
Für die Baustelle des neuen HKW Leipzig Süd an der Bornaischen Straße wurde 2020 der Grundstein gelegt. Mit dem Neubau sichern die Leipziger Stadtwerke die Energieversorgung und liefern zugleich einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele der Stadt. Bereits im September 2021 feierte das Unternehmen mit vielen Gästen das Richtfest. „Das Signal, das von der aktuellen Leipziger HKW-Baustelle ausgeht, ist: Wir übernehmen aktiv Verantwortung für den Strukturwandel und halten ein hohes Tempo“, betonte Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke, beim Richtfest. “ Und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung freute sich „über den Baufortschritt und die Verlässlichkeit unserer Stadtwerke.“ Ohne die Kommunen und ihre Unternehmen gelinge die Energiewende nicht, kommentierte Sachsens Umwelt- und Energieminister Wolfram Günther – und lobte Leipzigs Zukunftsplanung.
Wächst und wächst: der Wärmespeicher des HKW Leipzig Süd.
„Jetzt, nach anderthalb Jahren, in denen es immer nur um Rohbau und Stahlbeton ging, kommen wir zu den Sachen, die beim Kraftwerksbau eigentlich interessieren“, sagt nun zu Beginn des Jahres 2022 ein sichtlich erfreuter Thomas Brandenburg. „Das ist die Technik im Inneren. Da geht dem Kraftwerksbauer schon das Herz auf.“
Ende 2022 soll das Kraftwerk schon am Netz sein. Die Stadtwerke investieren im Rahmen ihres Zukunftskonzepts Fernwärme – mit dem Herzstück HKW Leipzig Süd – in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro in den Bau neuer Anlagen. Durch die Investition in umweltfreundliche und innovative Anlagen erzielen die Stadtwerke bessere Wirkungsgrade und weniger CO2-Emissionen. Die neuen Anlagen können deshalb wirtschaftlicher betrieben werden. Auch bei neuen Solaranlagen der Stadtwerke tat sich im Jahr 2021 einiges.