Feuchtes Toilettenpapier im Klo - der weiße Problemstoff
von Katja Gläß | 19.11.2024
von Katja Gläß | 09.04.2020
Für die zuverlässige Ver- und Entsorgung sind die Leipziger Wasserwerke rund um die Uhr im Einsatz. Etwa 690.000 Menschen versorgen die Leipziger Wasserwerke jeden Tag mit frischem Trinkwasser.
Zudem wird deren Abwasser in einer der Kläranlagen in Stadt und Region umweltgerecht gereinigt. Die aktuelle Situation bedeutet eine Mammutaufgabe für die Wasserwerke – oberstes Ziel ist eine sichere Ver- und Entsorgung. Die Wasserwerke sind auch jetzt im Einsatz für die Ver- und Entsorgung des Großraums Leipzig. Dafür haben die Wasserwerke viele interne Prozesse umgestellt, arbeiten Mitarbeiter von zu Hause aus oder wurden Teams in einzelne Schichten unterteilt, um sich nicht zu begegnen und damit die Möglichkeiten einer gegenseitigen Ansteckung zu minimieren.
Fachmann im Wasserwerk: Andre Lippmann.
Wasserproben, Steuerung der Pumpen und Maschinen, Kontrolle des Sammelbrunnens: Diese und viele weitere Aufgaben gehören zu den täglichen Arbeiten von Andre Lippmann. Der 32-jährige Maschinist ist einer von zwölf Kollegen im Wasserwerke-Team. „Wir sind für die Großwasserwerke verantwortlich. Hier in Canitz sind wir Normalerweise zu dritt; jetzt sind wir vorsorglich als Einzelkämpfer im Einsatz. Meinen Kollegen begegne ich nun nicht mehr“, erläutert der Maschinist. Denn jetzt geht Sicherheit vor. Eine Virusübertragung zwischen den Kollegen muss ausgeschlossen sein. Auch die Hygienemaßnahmen wurden verstärkt. Lichtschalter, Türgriffe, Handläufe, alles an das Lippmann seine Hände legt, wird häufiger desinfiziert. „Die Versorgung des Großraums Leipzig mit Trinkwasser läuft einwandfrei“, erklärt Lippmann.
Annett Jost und ihr Team bearbeiten auch heute zahlreiche Proben im Abwasserlabor der Leipziger Wasserwerke.
Mit ihrem Team analysiert Annett Jost im Abwasserlabor der Leipziger Wasserwerke täglich eine Vielzahl von Proben. Vorrangig werden derzeit Wasserentnahmen aus den Klärwerken bearbeitet, währenddessen es weniger Proben aus Kleinkläranlagen oder dem Netz gibt. „Auch jetzt stellen wir sicher, dass die wesentliche Parameter der Reinigungsprozesse in den Klärwerken stimmen und die Anlagen stabil laufen“, sagt sie. Zum Schutz der Mitarbeiter erfolgt die Übergabe von Proben zwischen den Probennehmern und den Labormitarbeitern kontaktlos. Im Labor selbst sind die Mitarbeiter derzeit in wöchentlich wechselnden Schichten tätig. „Man fühlt schon, dass es eine besondere Situation ist derzeit. Die persönlichen Kontakte zu den Kollegen fehlen. Insgesamt läuft aber alles reibungslos – wir gehen auch heute mit einem Lächeln durchs Labor“, sagt Jost.
Übrigens: Auch im Trinkwasserbereich ist die Anzahl an Proben weiter hoch, um die Qualität des Leipziger Trinkwassers stetig zu überprüfen. Am Standort in Probstheida untersuchen die Kollegen Wasserproben aus den Werken und dem gesamten Netz.
Mathias Berger arbeitet momentan mit viel Abstand zu seinen Kollegen – bei Störungen sind sie aber jederzeit auf Tour.
2.932 Kilometer misst das Leipziger Kanalnetz. Mathias Berger kennt die Kanäle und die Pumpanlagen als Vorarbeiter wie seine Westentasche. Mit seinen Kollegen arbeitet er derzeit aufgeteilt in zwei Gruppen, die sich wochenweise abwechseln. Das Handy ist der ständige Begleiter. „Wir schaffen es so auch unter den aktuellen Bedingungen, alle notwendigen Arbeiten und Reparaturen im Netz zu erledigen. Für Störungen sind wir immer ansprechbar“, sagt Berger. Gibt es Havarien im Kanal oder an Pumpen, holen er und die Kollegen die zentral abgestellten Spezialfahrzeuge und das zur Reparatur benötigte Material auf dem Stützpunkt ab. „Wir fahren dann aber in verschiedenen Fahrzeugen – und wahren auch hier Abstand“, sagt er. Rund 120 Pumpen befinden sich im Beritt seines Teams im Leipziger Westen und Südraum. „Diese fahren wir auch jetzt routinemäßig an und schauen, dass alles funktionstüchtig ist. Gerade jetzt ist es wichtig, dass nichts ins Klo gelangt, was sonst auch nicht hineingehört“, betont Berger.
Hartmut Herzog steuert mit seinen Kollegen die Anlagen und Netze der Wasserwerke auch dieser Tage zentral und zuverlässig.
Seit über 40 Jahren ist Hartmut Herzog Mitarbeiter der Leipziger Wasserwerke, die Hälfte der Zeit in der Zentralen Leitwarte. „Von hier aus überwachen wir fast alle Anlagen der Leipziger Wasserwerke. Momentan sind wir zu dritt in der Schicht. Einer hat die Wasserwerke, einer die Kläranlagen und einer die Netze im Blick“, erläutert er. An den Aufgaben hat sich nichts geändert. Die Kollegen der Leitwarte nehmen Störungsmeldungen entgegen, geben sie an die Teams im Einsatz weiter und steuern in Abstimmung mit den Kollegen der Fachbereich die Anlagen rund um die Uhr. „Seit dieser Woche arbeiten wir nun in 12-Stunden-Schichten. Dadurch haben wir auf zwei Schichten reduziert, es sind weniger Personen im Einsatz und wir haben eine zweite Leitwarte eingerichtet, die wir mit nutzen, um uns nicht zu begegnen“, berichtet Herzog. Die Motivation der Kollegen ist groß, dadurch eine gegenseitige Ansteckung weiter zu vermeiden. „Das Wichtigste ist, dass die Anlagen wie bisher reibungslos laufen.“
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