Zwischen Blaulicht, Haltung und Alltag – Polizeisprecher Olaf Hoppe im LVB-Podcast
von Larissa Benz | 24.06.2025
von Antje Friedrich | 19.06.2025
Respekt beginnt im Kleinen. Beim Blickkontakt, beim kurzen Nicken, bei einem leisen „Danke“ beim Aussteigen.
Im öffentlichen Nahverkehr und im Alltag begegnen sich täglich tausende Menschen. Damit diese Begegnungen auch im stressigen Alltag möglichst wertschätzend und sicher verlaufen, tun wir viel – vor allem für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ein respektvolles Miteinander beginnt bei uns im Team. Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, zum Beispiel in Deeskalationstrainings. Dort lernen sie, wie sie auch in schwierigen Situationen ruhig, klar und sicher handeln können – und gleichzeitig Grenzen setzen. Denn nur wer sich sicher fühlt, kann auch sicher auftreten.
Zudem bieten wir über unser digitales Bildungsportal zahlreiche Weiterbildungen an. Themen wie Kommunikation, Selbstfürsorge und Verständnis gehören genauso dazu wie der Schutz vor Diskriminierung oder Sicherheitstrainings.
Unsere Kampagne gegen Hass und Hetze lebt von echten Stimmen. Fünf Kollegen und Kolleginnen erzählen, was sie im Alltag erleben, was sie sich wünschen – und was sie bewegt.
Busfahrerin Sandra
„Wir leben in einer ‚schnell, schnell, schnell‘ Welt. Ich wünsche mir mehr Geduld – von uns und den Fahrgästen“, sagt Busfahrerin Sandra.
Sie erlebt im Alltag, wie stark sich kleine Gesten auswirken können: „Mein schönster Moment war an Heiligabend. Ich habe gearbeitet, bin am Hauptbahnhof langgefahren und habe von einem Fahrgast ein kleines Dankeschön bekommen. Oder wenn Kinder mal vorkommen und Hallo sagen – das tut gut.“
Fahrausweisprüfer Enrico
Fahrausweisprüfer Enrico berichtet:
„Danke an alle Fahrgäste, dass ihr jeden Tag mit Bahn und Bus von A nach B fahrt. Hätten wir euch nicht, hätten wir genau diesen Job nicht! Ich freue mich jeden Tag aufs Neue, mit euch zu kommunizieren. Aber wenn man bedroht wird, macht einen das traurig und auch wütend. Ich wünsche mir, dass die Menschen verstehen: Wir machen unseren Job – und sind trotzdem Menschen mit Herz.“
Straßenbahnfahrer Zoran
Straßenbahnfahrer Zoran verdeutlicht:
„Viele Fahrgäste bedanken sich mit einer Geste wie Nicken oder sagen ‚Danke‘. Was ich mir wünschen würde, ist, dass die Fahrgäste es nicht böse nehmen, wenn keine Reaktion vom Fahrer kommt. Das ist nicht böse gemeint, denn wir sind konzentriert und fokussiert. Wenn ich noch Zeit habe, dann nehme ich mir diese auch. Man darf nicht vergessen, dass die Fahrer und Fahrerinnen auch nur Menschen sind.“
Recruiterin Natalie
Auch Recruiterin Natalie bekommt Hass ab – meist schriftlich. Ihr Appell:
„Wir sind keine Chatbots, sondern Menschen aus Fleisch und Blut. Ich wünsche mir, dass sich mehr Leute mal in unsere Lage versetzen. Würdest du wollen, dass jemand so mit dir spricht oder dir solche E-Mails schreibt?“
Social Media-Managerin Franzi
Social Media-Managerin Franzi erlebt, wie im digitalen Raum die Hemmschwellen sinken:
„Ich wurde schon mehrfach beleidigt – nicht nur als LVB, sondern persönlich. Einmal hat mir jemand geschrieben, ich solle mich umbringen. Danach hatte ich lange Angst in der Öffentlichkeit.Wir sind keine Maschinen. Wir geben jeden Tag unser Bestes.“
Wir als LVB wissen: Auch der Alltag unserer Fahrgäste und Mitmenschen ist stressig. Aber wir wünschen uns, dass wir uns gegenseitig nicht als Gegner wahrnehmen.
Ein paar einfache Wünsche, die oft viel bewirken:
Unsere Botschaft ist klar: Hass hat keinen Platz – nicht im ÖPNV, nicht anderswo. Wir stehen ein für Zivilcourage, für Respekt und für Zusammenhalt.
Auf unserer Kampagnenseite L.de/zusammenhalt finden sich:
In der der aktuellen Folge unseres Podcast „Leipziger Bus- und Bahngeflüster“ sprechen wir mit Polizeisprecher Olaf Hoppe über Haltung zeigen im Alltag und unsere Kampagne.
Hör mal rein: L.de/lvb-podcast.
Lasst uns gemeinsam Haltung zeigen. Jeden Tag, in jedem Bus, auf jedem Platz.
💛 Für ein Miteinander statt Gegeneinander.