Wie bereits zur Industrialisierung muss die Wasserversorgung nun erneut überdacht werden. Die beiden Naunhofer Werke liefern zusammen rund 1/3 der gesamten eigengeförderten Wassermenge Leipzigs. Doch heutzutage bedarf es hierfür dank modernster Technik nur noch eines einzigen Wasserwerks. Im Vergleich zu einer Sanierung ist ein Neubau, der beide Wasserwerke ersetzt, weitaus wirtschaftlicher. Gleichzeitig kann somit auch eine moderne Trinkwasser-Infrastruktur auf den Weg gebracht werden. Das ist ein wichtiger Teil des Leipziger Zukunftskonzepts Trinkwasserversorgung 2030.
Das geplante Gesamtbauwerk besteht aus einer Aufbereitungshalle, in der das Rohwasser belüftet, gefiltert und von Eisen und Mangan befreit wird. Auch der erforderliche pH-Wert wird hier eingestellt. Direkt daran angeschlossen entsteht ein Betriebsgebäude mit Büroräumen, Aufenthalts- und Sozialbereichen sowie zusätzlichen Technikräumen und Garagen. Die eigentlichen Gewinnungsstandorte der beiden Naunhofer „Altwerke“ – die Brunnengalerien – bleiben erhalten. Jedoch werden die technischen Aufbereitungsanlagen nun an einem zentralen Wasserwerksstandort zusammengeführt und ersetzen nach Inbetriebnahme die „historischen Altwerke“.
Wasserwerke befinden sich grundsätzlich in Wasserschutzgebieten und genießen daher einen besonderen Schutz – das ist auch in Naunhof so. „Wir haben es hier mit dem wichtigsten Lebensmittel zu tun, da ist ein sorgsamer Umgang oberstes Gebot“, so Grit Schnitzer. Für die Filterwirkung der Grundwasser überdeckenden Bodenschichten sind aber auch die Waldflächen um die Gewinnungsanlagen ausschlaggebend. Um auch in Zukunft eine gleichbleibend hohe Trinkwasserqualität zu garantieren, setzen die Leipziger Wasserwerke in Naunhof daher zudem auf eine wasserschützende Waldbewirtschaftung. „Der Schutz der Ressource Wasser hat für uns eine sehr hohe Priorität“, unterstreicht Grit Schnitzer. Der Baubeginn ist derzeit für Anfang 2023 vorgesehen, die Bauzeit wird etwa drei Jahre betragen.
Wasser ist lebenswert: Die Wasserfrage im 21. Jahrhundert
Auch wenn wir nicht mehr im Zeitalter der Industrialisierung leben: Dieses Jahrhundert steht ganz im Zeichen des Wassers. Der Bedarf in Ballungsgebieten steigt, und durch die Klimaerwärmung haben wir vermehrt mit Trockenheit zu kämpfen. Dass Wasser ein begrenztes Gut ist, sehen wir in anderen Ländern und Regionen auf der ganzen Welt. Leipzigs Geschichte zeigt, dass man sich immer wieder auf neue Situationen einstellen kann, um die Versorgung mit Trinkwasser zu sichern. Mit technischen Innovationen und Lösungen – wie der Umgestaltung der Leipziger Wasserversorgung – werden wir auch in Zukunft eine Antwort auf die drängende Wasserfrage im 21. Jahrhundert haben.
Erfahren Sie mehr über das Leipziger Trinkwasser in unserem L-Blog. Und wie Ökolandbau und Trinkwasser in leipziug zusammen gehören, stellen wir Ihnen in diesem Blog-Beitrag vor.
Mehr zu den Leipziger Wasserwerken gibt es unter www.L.de/wasserwerke.