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Neue Videokunst am Speicher-Riesen – HKW Leipzig Süd: Projektionen laden zum Staunen ein

von Carolin Lenz | 05.02.2025

Per Videoprojektion an der runden Fassade des Wärmespeichers auf dem Gelände des Heizkraftwerks (HKW) Leipzig Süd wird seit Kurzem eine 360-Grad-Lichtinstallation aus drei verschiedenen Themenwelten gezeigt.

Michael Steubing schaut ernst in die Kamera.

Michael Steubing, Projektingenieur der Leipziger Stadtwerke

Wer am Abend auf der Bornaischen Straße auf Höhe der S-Bahn-Station Connewitz spaziert, dem fällt etwas Neues am Wärmespeicher des Heizkraftwerks (HKW) Leipzig Süd auf: Der 60 Meter hohe Riese beeindruckt mit einer 360-Grad-Lichtinstallation an seiner Fassade. Neben lokalen Sehenswürdigkeiten setzen die Leipziger Stadtwerke hier auch Motive aus Umwelt und erneuerbarer Energiegewinnung künstlerisch in Szene. 
In einer zehnminütigen Wiederholung wechseln sich die Animationen zu den drei Themen ab. Dazwischen bilden abstrakte Farben und Formen fantasievolle Übergänge. 
„Als weithin sichtbare Landmarke im Wohngebiet Lößnig sollte der Wärmespeicher neben seiner Funktion auch ein schönes Augenmerk in der Nachbarschaft sein. Eine mögliche Fassadengestaltung war von Beginn an Teil des Projekts und wir freuen uns, dass sie nun umgesetzt ist“, sagt Michael Steubing, zuständiger Projektingenieur der Leipziger Stadtwerke. 
Darüber hinaus nutzt die Leipziger Gruppe den beleuchteten Wärmespeicher auch für Botschaften zu besonderen Anlässen, wie dem Orange Day oder dem Frauentag am 8. März. 

Eine blaue Animation der Leipziger Skyline wird auf die dunkle Fassade des Wärmespeichers am HKW Leipzig Süd projiziert. Es ist Abend, im Hintergrund sieht man die Lichter der Stadt Leipzig.

Eine Animation der Leipziger Skyline bewegt sich um die Fassade des Wärmespeichers.

Eine Projektion in 30 Metern Höhe:
Technische Präzisionsarbeit macht's möglich

Eine besondere Herausforderung war die genaue Kalibrierung der acht Projektoren an vier Standorten, die jeweils ein Viertel der runden Fassade beleuchten. „Die Beamer so aufzustellen und einzurichten, dass die projizierten Motive nahtlos aneinander anschließen und sich nicht überlagern, war Präzisionsarbeit“, erklärt Steubing.  
Der Stromverbrauch der eingesetzten Laserdioden-Projektoren wird nach Möglichkeit über die Photovoltaik-Anlage in Verbindung mit dem Batteriespeicher des Heizkraftwerks gedeckt. Ansonsten speist er sich über die Erneuerbare-Energien-Anlagen der Leipziger Stadtwerke. 

Auch das Thema Lichtverschmutzung, also die negative Beeinflussung der Umwelt durch direktes oder indirektes künstliches Streulicht, wurde von Anfang an mitgedacht. Zur Vermeidung der Lichtabstrahlung in die Umgebung werden Laser-Dioden-Projektoren verwendet, von denen keinerlei Streulicht ausgeht. Die gesetzlichen Grenzwerte werden um ein 300-faches unterschritten. Damit ist die Projektion sogar um ein Vielfaches dunkler als eine herkömmliche Straßenlaterne.
 

Der Wärmespeicher mit Projektion von oben.

Spektakulär: Eine Drohnenaufnahme zeigt die Projektion von oben.

Highlight in der dunklen Jahreszeit

Gerade im Winter bildet dieses Farbenspiel einen abwechslungsreichen Blickfang. Auch für Anwohner wie Tobias G. ist die Projektion eine Bereicherung: „Ich bin von der Lichtinstallation am HKW Leipzig Süd beeindruckt. Großen Respekt für die aufwendige künstlerische Gestaltung! Ich sehe diese Illumination direkt von meinem Küchenfenster.“ Derzeit lässt sich die Animation täglich von 19 bis 21 Uhr beobachten.  
Aufgrund des späten Sonnenuntergangs am Abend muss die Projektion im Frühling und Sommer ausgesetzt werden. Sie fokussiert sich also auf die dunkleren Monate des Jahres. 
Aktuell wird bereits an der Fortsetzung des Projekts im Rahmen einer Kooperation der Leipziger Stadtwerke mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig gearbeitet. Voraussichtlich ab Herbst erwarten alle Interessierten dann wieder neue spannende Motive an der Fassade des Wärmespeichers. 

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