Energiewende in Leipzig: P.C. weiht riesige PV-Anlage auf Centerdach ein
von Simone Liss | 27.10.2023
von Peter Krutsch | 18.04.2024
Grüner Strom für mehr als 4.600 Haushalte: Die Leipziger Stadtwerke haben gemeinsam mit dem Windkraftanlagenbauer ENERCON und dem sächsischen Windparkspezialisten eab New Energy eine hochmoderne Anlage in Königshain-Wiederau (Mittelsachsen) fertiggestellt. Sie ist nun am Netz.
Neues Windrad in Königshain-Wiederau aus der Vogelperspektive.
Stolze Projektleiter: Alexander Nattke, Matthias Jöde und Philipp Wille (von links).
Im vergangenen Jahr hatte der Bau begonnen, jetzt ist er fertig. „Nun drehen sich die Rotorblätter. Wir Leipziger Stadtwerke sind stolz auf unser neues Windrad. Es ist unser erstes selbst projektiertes - in Kooperation mit sehr professionellen Partnern", sagt Philipp Wille, Projektleiter der Leipziger Stadtwerke.
Ein neues Windrad, das sich sehen lassen kann. Inklusive der Rotorblätter kommt es auf eine Höhe von insgesamt auf 246,6 Metern. Über eine 13 Kilometer lange Leitung wird die erneuerbare Energie ins Umspannwerk Mittweida geliefert. „Mit einer Leistung von 5.560 Kilowatt können mit dieser Anlage jährlich mehr als 4.600 Haushalte mit Strom versorgt werden", so Matthias Jöde, Projektleiter von ENERCON.
In unmittelbarer Nähe errichten die Partner nun noch ein zweites neues Windrad. „Es wird die gleiche Höhe und die gleiche Leistung haben", sagt Alexander Nattke, Projektleiter der eab. Bis Ende des Jahres soll diese Anlage fertig sein.
Spektakulär: Ein Riesen-Kran hebt ein Rotorblatt zu seinem Bestimmungsort.
Im Februar 2023 war auf dem Gelände der Gemeinde Königshain-Wiederau die Baugrube für die erste Anlage angelegt worden. Im Sommer erreichte der Hybrid-Turm schon 60 Meter. Ein 100-Meter-Kran setzte dafür 2,80 Meter hohe Fertigteil-Betonringe aufeinander. 30 Stück waren es am Ende. Auf die Beton-Hälfte (90 Meter) folgte dann eine stählerne. „Dafür wurde ein zweiter, noch größerer Kran auf der Baustelle für unser neues Windrad errichtet - mit einem 170 Meter langen Ausleger", so Nattke.
Und dann kamen im Rahmen eines spektakulären Transports noch die 24 Tonnen schweren Rotorblätter an. Jedes von ihnen ist 78 Meter lang. Die letzten Kilometer zur Baustelle erledigte das Team für Königshain-Wiederaus neues Windrad mit einem sogenannten Selbstfahrer, gesteuert per Fernbedienung. Auf ihm ließen sich die Rotorblätter für enge Kurvenfahrten anheben und sogar senkrecht aufstellen. So wurden die drei liegenden Riesen auf ihrer nächtlichen Tour mitunter auch hoch aufgerichtet, damit sie um die 90-Grad-Ecken kommen. „Zum Glück klappte alles bestens - trotz Wind und Regen. Das war schon ein spannender Transport mit vielen Zuschauern", berichtet Jöde.
„Durch Verzögerungen bei Transportgenehmigungen und Zulieferern hat die Bauphase für unser neues Windrad ein klein wenig länger gedauert als geplant", sagt Nattke. „Wir bedanken uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern der umliegenden Gemeinden für ihr Verständnis. Wir sind guten Mutes, dass wir bei Projekt Nummer zwei zügiger vorankommen."