Das E steht für Elan, Eloquenz, Ehrfurcht, Erwartung, Energie. Benjamin Stollberg mag den Vokalbuchstaben. Das E bestimmt seinen ganzen Berufsalltag. Stollberg pusht die Elektromobilität in Leipzig. Er ist Projektingenieur für Energielösungen bei den Leipziger Stadtwerken und managt gemeinsam mit einem Team den Betrieb der Ladeinfrastruktur in der Stadt. Stollberg ist ein gefragter Mann, denn auch immer mehr Unternehmen lassen ihre Stellplätze mit Ladesäulen bestücken.
Momentan gibt es in der Stadt insgesamt 648 Ladepunkte – 159 (2020: 101) öffentliche, 174 (2020: 140) halböffentliche und 315 (2020: 230) private. „In diesem Jahr sollen insgesamt 235 Ladepunkte dazukommen – der größte Anteil, etwa 100, im öffentlichen Raum“, sagt Stollberg. Die Nachfrage, so der Experte für Ladeinfrastruktur, steigt. Die Elektromobilität gewinne in Leipzig an Fahrt. Auf den Straßen der Stadt waren im Januar 2021 insgesamt 9252 Pkw mit alternativen Antrieben unterwegs – darunter 1359 rein elektrisch betriebene Pkw. Tendenz: steigend. In Sachsen ist mittlerweile jedes dritte neu zugelassene Auto ein E- oder Hybrid-Fahrzeug. Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Sachsen 3588 reine Elektroautos sowie 11.624 Hybrid-Fahrzeuge angemeldet. Das macht bei insgesamt 45.220 neu zugelassenen Fahrzeugen einen Anteil von 33 Prozent. 2020 lag der Anteil noch bei 21,4 Prozent.
Auch immer mehr Unternehmen entdecken das Thema und sein Potenzial für Mitarbeiter und Kunden. „Wir haben in diesem Jahr 34 sogenannte halb öffentliche Ladepunkte errichtet, die sich beispielsweise auf Parkplätzen von Einkaufszentren wie dem Paunsdorf Center befinden“, sagt Stollberg. „Auch große Player wie RB Leipzig oder die LWB haben Ladesäulen für ihre elektrifizierte Dienstwagenflotte aufstellen lassen.“
Der Schwerpunkt der derzeitigen Ladeinfrastruktur liegt im Stadtbezirk Mitte. Eine relativ hohe Anzahl öffentlich zugänglicher Säulen gibt es auch in der Südvorstadt, in Gohlis, in Lützschena-Stahmeln (Güterverkehrszentrum), in Paunsdorf und Seehausen.