von Katja Gläß | 29.04.2024
Am kommenden Wochenende findet unser alljährlicher Tag der offenen Tür im Klärwerk Rosental statt. Wir verraten, welche besonderen Punkte man unbedingt gesehen haben sollte.
Familie blickt von der Aussichtsplattform der Faultürme auf das Gelände des Klärwerks.
Etwas versteckt am geografischen Tiefpunkt befindet sich mitten im Auwald Leipzigs größte Abwasserreinigungsanlage: das Klärwerk Rosental. Täglich werden hier rund 100.000 Kubikmeter Abwasser aus Haushalten und der Industrie umweltgerecht gereinigt. Wie genau, das können Besucher am Samstag, 4. Mai 2024, zum Tag der offenen Tür selbst erkunden.
Abfälle, die durch die Kanalisation im Klärwerk landen.
Igitt. Wenn es irgendwo auf dem Klärwerk so richtig müffelt, dann hier. Aber Augen auf und Nase zu, denn was hier ankommt, ist schließlich menschengemacht. Auch all die Dinge, die eigentlich gar nicht in Toilette oder Ausguss gehören, kommen hier an. Und was Feuchttücher, Hygieneartikel, Medikamente und Essensreste im Reinigungsprozess anrichten können und wie man sie richtig entsorgen sollte, berichten die Klärwerks-Fachleute an dieser Station.
Abfälle, die durch die Kanalisation im Klärwerk landen.
Besucher besichtigen die biologische Reinigungsstation des Klärwerks.
Hier trifft man die kleinsten Mitarbeiter der Leipziger Wasserwerke: Abermillionen von Mikroorganismen. Sie heißen Bärtierchen und Pantoffeltierchen und stehen auf all das, was nach der mechanischen und chemischen Reinigung noch im Abwasser ist: Organisches Material. Dank der kleinen Helfer werden diese Stoffe zersetzt und umgewandelt und können mit dem Klärschlamm aus dem Wasser geleitet werden. Übrig bleibt: gereinigtes Abwasser, dass nach der Nachklärung dem Wasserkreislauf wieder zugeführt werden kann.
Besucher besichtigen die biologische Reinigungsstation des Klärwerks.
Die Faultürme des Klärwerks sind 34 Meter hoch.
Die 34 Meter hohen Riesen erklimmt man über das Treppenhaus oder im historischen Lastenaufzug. Ein Erlebnis! Oben angekommen haben Besucher den Leipzig-Rundum-Blick. Und auch das Klärwerk lässt sich aus luftiger Höhe noch einmal ganz anders betrachten. Außerdem erfährt man, was im Inneren der Riesentürme passiert: Der Klärschlamm wird zersetzt und bei 37 Grad Celsius ausgegast. Mit dem entstehenden Faulgas und dessen Verbrennung in den Blockheizkraftwerken entstehen sogar so viel Strom und Wärme, dass sich die gesamte Anlage autark versorgen kann. Und mit dem Klärschlammrest sind wir zudem auf besonderer Mission unterwegs.
Noch mehr Interesse an den Abläufen im Klärwerk? Der virtuelle Rundgang bietet noch viele Informationen für daheim.
Die Faultürme des Klärwerks sind 34 Meter hoch.
