Herz schlägt Herkunft und Halbwahrheiten
von Simone Liss | 28.05.2024
von Simone Liss | 12.08.2024
Bunt, begeisternd und beherzt: Am 17. August startet erneut der Truck der Leipziger Gruppe zum Christopher Street Day. Während 2023 der Handball-Profi Lucas Krzikalla das #TeamLeipziger beim CSD bereicherte, ist es 2024 Schauspieler und Entertainer Dominik Ledea.
Schauspieler und Entertainer Dominik Ledea - alias Dodo.
Profi-Handballer Lucas Krzikalla war 2023 Leipzigs CSD-Botschafter.
Seit Wochen versuchen Lucas Krzikalla und Dominik Ledea, sich im „TwentyOne“ zu verabreden. Doch beide sind gefragte Leute und ständig auf Achse. Lucas Krzikalla ist im Trainingslager und bereitet sich auf Testspiele vor. Dominik Ledea – auch Dodo genannt – hat gerade einen Dreh hinter sich und bereitet sich auf eine neue Rolle vor. Der 32-Jahre alte Schauspieler stand schon für Kult-Serien wie „In aller Freundschaft“, „Tierärztin Dr. Mertens“ oder den letzten „Tatort“ aus Leipzig vor der Kamera. „Ich habe einen Punk gespielt und tüchtig paar aufs Mundwerk bekommen“, erzählt Ledea. Doch auch im wahren Leben musste er oft einstecken. Ledea macht keinen Hehl aus seiner Homosexualität und wurde dafür „bespuckt, beleidigt, angefeindet“: „Auf Beschimpfungen wie ,Du Schwuchtel!‘ reagiere ich gar nicht mehr“, sagt er. Auf eine latente Bedrohungslage schon.
Ledea ist das, was man umgangssprachlich eine „Rampensau“ nennt. Sein Schauspieltalent hat er auf der Bühne der Leipziger Kulturwerkstatt Kaos entdeckt. Aus Spaß wurde schließlich ernst. Wie sagte der österreichische Operetten-Komponist Franz von Suppé so schön: „Du bist verrückt mein Kind, Du musst nach Berlin!“ Das musste man Ledea nicht zweimal sagen. Die Netflix-Serie „Berlin Station“ machte ihn ebenso bekannt wie die TV-Formate „Shopping Queen“ oder „Abenteuer Leben“. Doch das Leben im Rampenlicht und in den sozialen Netzwerken hat eine Kehrseite. „Es gibt mittlerweile Orte und Stadtteile in Berlin, in der Menschen wie ich nicht mehr sicher sind und gezielt attackiert werden“, sagt Ledea. Vor einem Jahr kehrte er Berlin den Rücken und zog in seine „geliebte“ Heimatstadt“ zurück. Seitdem pendelt er jeden Tag mit dem ICE nach Berlin und arbeitet im Zug. „Ich fühle mich in Leipzig sehr wohl – das ist viel wert. Zwar scheue ich mich auch hier, händchenhaltend durch die Stadt zu gehen, aber ich spüre hier mehr Herzlichkeit und Liebenswürdigkeit als in Berlin.“
Nicht das letzte Einhorn: Dominik Ledea hat Spaß an der Freude.
Ein Blickfang: Der Truck der Leipziger Gruppe beim CSD 2023.
Als Ledea von der Leipziger Gruppe in diesem Jahr das Angebot bekam, am 17. August auf dem CSD-Truck mitzufahren, sagte er kurz und bündig: ja. „Ich habe mich riesig gefreut. Lucas war im vergangenen Jahr auf dem L-Truck dabei – und begeistert. Ich habe schon CSD-Events in Berlin und Köln erlebt, aber diese hatten meiner Ansicht nach mit der eigentlichen Botschaft des CSD nicht viel zu tun. Leipzigs Motto ,Wir wählen Vielfalt!‘ ist stark. Die Leipziger Gruppe lebt Vielfalt – das ist noch stärker. Ich verabscheue jede Art von Hass, Gewalt, Rassismus und Diskriminierung. Dafür auf die Straße zu gehen und sein Gesicht zu zeigen – was kann es besseres geben?“
Dass die Leipziger Gruppe beim CSD mit einem eigenen Parade-Truck mit Beschäftigten und Gästen teilnimmt, ist für Doreen Rödel, Beauftragte Chancengleichheit der Leipziger Gruppe, ein wichtiges Statement: „Bei uns, als einem der größten Arbeitgeber vor Ort, sind alle willkommen. Wir wollen die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre individuellen Diversitäts-Dimensionen wie Geschlecht und geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung sollten dabei keine Rolle spielen. Für sie, aber auch unsere vielfältige Kundschaft, tragen wir unternehmerische Verantwortung und machen alles für ein tolerantes Umfeld. Gerade in der heutigen Zeit ist unsere Position zu gesellschaftlichem Zusammenhalt wichtig. Wir stehen zu Vielfalt, Chancengleichheit, Inklusion und einem respektvollen sowie fairem Miteinander.“