Wasserstoff für Leipzig: Leipziger Gruppe tritt Hypos-Netzwerk bei

von Peter Krutsch | 18.08.2020

Die Leipziger Gruppe geht auf ihrem Kurs ins Erneuerbare-Energie-Zeitalter einen nächsten Schritt: Mit dem Eintritt ins Hypos-Netzwerk ist sie nun Teil dieses kompetenten Zukunfts-Teams, welches wichtige Akteure der  Wasserstoff-Forschung zusammenbringt.

Auf dem Augustusplatz findet die Veranstaltung von Hypos statt.

Nah am Brunnen-Wasser gebaut: Presseveranstaltung zur Vertragsunterzeichnung auf dem Augustusplatz.

Hintergrund

Die Leipziger Energie wandelt sich, wird nachhaltiger. Neben dem Ausbau von E-Lade-Stationen und Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien spielen Vernetzungen für mehr Energieeffizienz und die Umsetzung des Zukunftskonzept Fernwärme eine wichtige Rolle. Die Stadtwerke haben in den letzten Jahren die Fernwärmeleitungen weiter ausgebaut und gehen nun den Weg hinaus aus der Braunkohle – hin zur Fernwärme der Zukunft. Den zentralen Part spielt dabei das neue HKW Leipzig-Süd – und das ist auch für Wasserstoff konzipiert.

Die Leipziger Gruppe baut mit dem neuen Heizkraftwerk (HKW) Süd das emissionsärmste Gasturbinenkraftwerk der Welt. Zukünftig können dort neben Erdgas auch hohe Anteile von grünem Wasserstoff genutzt werden. Das Hypos-Netzwerk erforscht seit 2013, wie die Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff gelingen kann. Dafür bündelt es die Kompetenzen von 120 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. „Mit der Leipziger Gruppe gewinnt das Netzwerk einen wichtigen regionalen Partner für die Gestaltung einer CO2-freien Energieversorgung in Mitteldeutschland“, sagt Dr. Joachim Wicke, Vorstandsvorsitzender des Hypos e.V. Schon mit dem angekündigten Ausstieg aus der Fernwärmeversorgung bis 2022 aus dem Braunkohlekraftwerk Lippendorf hat sich eine Veränderung in der Energiepolitik der Stadt Leipzig angekündigt. Auf dem einstmals traditionsreichen Betriebsgelände des Ernst-Thälmann-Kraftwerks baut die Leipziger Gruppe nun an der Energieversorgung der Zukunft.

Dr. Joachim Wicke und Karsten Rogall lächeln in die Kamera und halten zusammen ein Schriftstück fest.

Unterschrieben die gemeinsame Partnerschaft: Dr. Joachim Wicke (Hypos) und Karsten Rogall (Leipziger Gruppe).

Das neu entstehende HKW soll zukünftig auch größere Anteile grünen Wasserstoffs nutzen, um Wärme und Strom erzeugen zu können. „Grüner Wasserstoff, das ist der Schlüsselenergieträger der Zukunft. Er lässt sich aus erneuerbaren Energien erzeugen, im Gasnetz transportieren und speichern und wieder zu Strom und Wärme umsetzen. Auch eine stoffliche Verwertung in der Mobilität oder der Chemieindustrie ist Möglich, so Wicke. „Als Nummer 1 im Periodensystem und als leichtestes Element stellt Wasserstoff 75 % der gesamten Masse beziehungsweise 93 % aller Atome des Sonnensystems. Damit die Energiewende gelingt, wird der Einsatz dieses Elements zentral an Bedeutung gewinnen. Wenn vorhandene Technologien effizienter und wirtschaftlicher werden, kann Wasserstoff nicht nur für eine saubere Energieversorgung, sondern auch für eine vollkommen neue Mobilität für uns in der Leipziger Gruppe elementar werden. Beim Hypos-Netzwerk kommen in Mitteldeutschland alle entscheidenden Player zusammen, um dieses Thema zu verwirklichen, so Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Gruppe und der Leipziger Stadtwerke.

„Herzstück unseres Zukunftskonzepts Fernwärme ist neben vielen Anlagen für erneuerbare Energie das Heizkraftwerk Leipzig Süd. Hier bauen wir gerade das derzeit sauberste Gaskraftwerk der Welt, aber das reicht uns noch nicht: Es ist H2-ready. Gemeinsam mit den Partnern des Hypos Netzwerks tun wir nun alles dafür, dass dies keine Zukunftsmusik bleibt und Leipzig in absehbarer Zeit komplett CO2-frei und sicher mit Energie versorgt wird“, sagt Thomas Brandenburg, Abteilungsleiter Aufbaustab neue Erzeugung bei den Leipziger Stadtwerken. „Die wirtschaftliche und energetisch sinnvolle Nutzung der Wasserstofftechnologie kann nur gemeinsam gelingen. Es müssen unterschiedliche Branchen zusammenarbeiten, um die Energieversorgung der Zukunft zu gestalten“, sagt Thomas von der Heide, Hypos-Vorstand. Mit dem Beitritt zum Hypos e.V. erschließt sich die Leipziger Gruppe den Zugang zu einem breiten Netzwerk aus Industrie, KMU und Forschung. Die Hypos-Mitglieder arbeiten an allen Teilen der Wertschöpfungskette des grünen Wasserstoffs. Der HYPOS e.V. begrüßt das Engagement der Leipziger Gruppe und wird das Unternehmen beim Übergang vom fossilen in das erneuerbare Zeitalter unterstützen.

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