Welche Schritte sind für das Entstehen eines Schwimmbeckens wichtig?

Wenn man ein Schwimmbecken bauen möchte, muss zuerst der Bedarf kalkuliert werden. Im Neubau am Rabet ist, sind neben einem wettkampftauglichen Schwimmbecken (25x15m) auch ein Lehrschwimmbecken (10x17m) und ein Planschbecken (8x5m) für die aller Kleinsten geplant. Zudem ist es wichtig, langfristig zu denken. Deshalb wird das Gebäude nach Passivhausstandard, in emissionsreduzierter Bauweise, mit Retentionsdächern, Fernwärmeanschluss und Schlammwasseraufbereitung gebaut. Diese nachhaltigen Aspekte werden bereits vor dem Baustart entschieden. Hierbei sollten auch demografische und ökologische Entwicklungen einbezogen werden. Neben dem Schwimmbereich sind ein Athletikraum mit Matten, Sprossenwand und Fitnessgeräten sowie ein Beratungsraum für theoretische Schulungen eingeplant.

Wenn Maße und Bedarf kalkuliert sind, können die benötigten Edelstahlteile bestellt und geliefert werden. Im Sportbad am Rabet werden diese Teile von November 2023 bis März 2024 geliefert. Die Edelstahlkomponenten sind teilweise bis zu drei Meter lang und können zwischen 130 und 200 Kilogramm wiegen. Daher werden sie maschinell bewegt. Dienlich ist hierbei die „Spinne“ – ein Mini-Kran für den Innenausbau. Herausforderung ist, die Teile unbeschadet vom LKW herab und in den Rohbau des Schwimmbeckens zu heben. Erst wenn alle Beckenelemente im Schwimmbad sind, können die Fenster eingebaut werden. Ohne Fenster und höhere Temperaturen im Gebäude, dürfen nachfolgende Gewerke ihre Arbeit nicht beginnen. Aktuell sind Beckenbauer, Elektroinstallateure, Fassadenbauer, Rohbaufirmen, Dachdecker und Oberlichtbauer am Rabet beschäftigt.

Sind die Einzelteile auf der Baustelle, werden sie verschweißt. Anfangs werden erst Schweißpunkte gesetzt, um das Becken in Form zu bringen. Sind alle Elemente an ihrem Bestimmungsort, müssen meterlange Schweißnähte akkurat gezogen werden. Am Ende dürfen keine scharfen Kanten stehen bleiben. Ebenfalls bedarf es, die Wände mit den Bodenplatten zu verschweißen. Dies geschieht nachdem die Wände montiert sind. Ein Einsatz von Schwimmbadfolie, wie man sie aus dem Privatpool oder aus den Leipziger Freibädern kennt, ist nicht vorgesehen. Vielmehr überwiegen bei einem Schwimmbad im Hinblick auf Langlebigkeit und Reinigung die Vorteile beim Einsatz von Edelstahl. Steht das Schwimmbecken kommt die Technik: Filteranlage, Wärmetauscher, PH-Korrektur, Chlorungsanlage, Schlammwasseraufbereitung, Unterwasserbeleuchtungen und vieles mehr werden installiert.

Wenn alle Teile gesetzt und verbunden sind, heißt es „Wasser marsch!“. Die Becken werden befüllt. Bei den drei Becken im Sportbad am Rabet sind das etwa 895.000 Liter. Jetzt zeigt sich wie sauber geschweißt wurde: Schon ein kleiner Haarriss in der Schweißnaht hätte ein undichtes Becken zur Folge und müsste aufwendig verschlossen werden. Wenn das Wasser im Becken hält, können weitere Abläufe wie etwa die Schlammwasseraufbereitung getestet werden. Dies meint einen Prozess, bei dem Sedimente, Schmutzpartikel und andere Verunreinigungen durch verschiedene Filter- und Reinigungssysteme, entfernt werden. Das gereinigte Wasser kommt dann wieder zurück in die Becken. Dadurch bedarf es weniger manueller Reinigung und weniger Chemikalien. Ein weiterer Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeit. Auch das Sportbad an der Elster verfügt bereits über eine solche Technik.

Sind alle Vorbereitungen getroffen, müssen die Abläufe getestet werden. Dieser so genannte Probebetrieb startet voraussichtlich im Frühjahr 2025. Erst dann können sich die Türen für alle Wasser- und Schwimmbegeisterten öffnen.

Sie wollen noch mehr über das Sportbad am Rabet erfahren? Besuchen Sie unsere baubegleitende Webseite oder abonnieren Sie einfach unseren Newsletter zum Baugeschehen.