Leipziger Unternehmens-Bündnis verringert CO2-Fußabdruck
Freitag, 15. Dezember 2023
Der Netzwerk-Effekt steigt: 16.500 Tonnen CO2 und 14.800 Megawattstunden (MWh) Endenergie pro Jahr hat das Leipziger Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk der Leipziger Stadtwerke und der Industrie und Handelskammer zu Leipzig zwischen Oktober 2021 und Mai 2023 eingespart. Das entspricht der CO2-Menge, die 3.240 Leipziger pro Jahr verursachen.
Das Ergebnis des Netzwerks hat sich in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich verbessert. Wurden in der ersten Periode von Oktober 2019 bis Mai 2021 insgesamt 10.176 Tonnen CO2 vermieden, waren es in den darauffolgenden beiden Jahren 16.500 Tonnen CO2-Einsparung.
In Summe wurden 47 Maßnahmen von 13 Unternehmen umgesetzt - darunter die Julius Schulte Trebsen GmbH & Co. KG, die GF Casting Solution Leipzig GmbH, die HeiterBlick GmbH, die HQM Härtetechnik GmbH, die Konsum Leipzig eG, die Leipziger Verkehrsbetriebe, die Model Sachsen Papier GmbH, die Nüßing GmbH, die SIG Combibloc GmbH im Werk Wittenberg, die SiriusFacilities GmbH, die Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf GmbH sowie die Techne Kirow GmbH.
"Die Maßnahmen, die umgesetzt wurden, waren zum einen klassische Effizienzmaßnahmen wie Beleuchtung, Isolierung und Umstellung des Fuhrparks. Zum anderen haben wir jetzt aber auch deutlich mehr Prozessoptimierungen - weg vom Gas beziehungsweise Reduktion des Gasverbrauchs - sowie eine deutliche Steigerung bei der Stromeigenerzeugung aus Photovoltaik verzeichnet", sagt Stephan Klan, Abteilungsleiter Energielösungen der Leipziger Stadtwerke.
Konkret: Die Leipziger Stadtwerke haben beispielsweise durch den Zubau von Photovoltaik-Anlagen im Landkreis Meißen, in den Gemeinden Schönfeld und Priestewitz, mehr als 5.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden. Die Julius Schulte Trebsen GmbH & Co. KG schaffte eine Einsparung von mehr als 300 Tonnen CO2, unter anderem durch den Umbau von Pumpen auf Frequenzumrichter-Technologie und der Optimierung des Energieeinsatzes im System der Stoffeindickung. Dem Konsum gelang mit der Umrüstung seiner Beleuchtung eine Einsparung von mehr als 100 Tonnen CO2 pro Jahr. Die HQM Härtetechnik GmbH erreichte gesamthaft eine Einsparung von circa 50 Tonnen CO2 pro Jahr, unter anderem durch eine energieeffiziente Ofenausmauerung und der Neuisolierung des Anlassofens mit insgesamt mehr als 30 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr.
"Die bereits geleisteten Einsparungen der ersten Netzwerklaufzeit von 10.000 Tonnen pro Jahr und der nun erreichten Einsparung aus der zweiten Periode von 16.500 Tonnen pro Jahr sind ein signifikanter Beitrag für den Klimaschutz in der Region Leipzig", sagt Simone Ariane Pflaum, Leiterin des Klimaschutz-Referats der Stadt Leipzig. "Es ist bemerkenswert, welche Wirkung ein solcher Zusammenschluss von Unternehmen in und um Leipzig erzielen kann. Sich gemeinsam auf den Weg zu machen, aktiven Wissensaustausch zu betreiben und auch in Krisenzeiten konkrete Ergebnisse zu erreichen, zeichnet dieses Netzwerk aus. Da etwa 45 Prozent der erfassten Treibhausgasemissionen in Leipzig durch die Wirtschaft verursacht werden, ist es uns ein großes Anliegen, die Unternehmen stärker in die Umsetzung der Leipziger Klimaschutzstrategie mit einzubinden", so Pflaum.
Bundeswirtschaftsministerium würdigt Netzwerkarbeit
Das erfolgreiche Netzwerk soll nun in die Verlängerung für mindestens zwei weitere Jahre gehen. Durch die Umsetzung zusätzlicher Effizienzmaßnahmen bis Ende 2025 sollen die jährlichen CO2-Einsparungen erhöht werden.
Für den Leipziger Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Maik Piehler eine folgerichtige Entscheidung: "Als Leipziger Stadtwerke haben wir gemeinsam mit der IHK zu Leipzig das Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk im Jahr 2019 gegründet. Wir blicken jetzt auf vier gemeinsame Jahre erfolgreicher Arbeit mit den 13 teilnehmenden Unternehmen zurück, durch die wir den Klimaschutzzielen der Region nähergekommen sind. In dieser Zeit wurden mehr als 80 Maßnahmen umgesetzt und eine C02-Einsparung von in Summe 26.500 Tonnen innerhalb des Netzwerkes erreicht. Wir sind sehr stolz auf das Geleistete und haben uns sehr über die Auszeichnung der Initiative der Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke im Jahr 2022 für die herausragende Netzwerkarbeit im Rahmen der 6. Jahresveranstaltung der Initiative der Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke gefreut, welche stellvertretend durch Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, erfolgte."
Sachsens Industrie hat im Jahr 2022 deutlich weniger Energie verbraucht als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden 154 Petajoule Gas, Kohle und Strom verbraucht - und damit 12,5 Prozent weniger als 2021. Im Kreis Leipzig wurde der deutlichste Rückgang mit 19 Prozent gemessen.