Fortschritt am Rabet
Es tut sich einiges an der Baustelle am Otto-Runki-Platz
Für unsere schwimmbegeisterte Stadt bauen wir eine neue Sportschwimmhalle: das Sportbad am Rabet. Ab 2025 könnt ihr darin eintauchen. Und sie bietet Chancen, Flächen, Begegnungen – eben ein Meer an Möglichkeiten.
Leipzigs modernste Schwimmhalle entsteht am Otto-Runki-Platz in Neustadt-Neuschönefeld, an der Eisenbahnstraße zwischen Konstantin- und Neustädter Straße. Hier finden Leistungssportler, Freizeitschwimmer, Wassersportler und Familien ein neues Zuhause. Sie bietet Wasserflächen für verschiedene sportliche Aktivitäten, stellt zusätzliche Trainingsflächen für den Vereinssport bereit und bietet zusätzlich Raum für Begegnungen.
Mit der fertigen Fensterfassade sieht das Sportbad am Rabet von außen bereits wie eine richtige Schwimmhalle aus. Im Inneren sorgen die großflächigen Fenster für eine lichtdurchflutete Halle. In vielen kleinen Schritten kommt der Innenausbau voran. Auch auf den Außenflächen beginnen erste Arbeiten. Die Wegführung über den Platz entsteht.
Innenausbau im Überblick
Blick auf‘s Dach
Auf dem Dach sind die Dämmarbeiten abgeschlossen. Auch den Dichtheitstest hat das Flachdach bestanden und ist nun bereit für die weiteren Arbeitsschritte auf dem Weg zu einem echten Gründach. Abschließend installieren die Leipziger Stadtwerke eine Photovoltaikanlage mit 176 Paneelen.
Es tut sich einiges auf der Baustelle am Rabet. In den ersten Monaten des neuen Jahres wurden die Edelstahlelemente für die Schwimmbecken angeliefert. Die zum Teil 200 Kilogramm schweren Bauteile wurden maschinell in das Gebäude und anschließend in die Becken gehoben. Den Weg in die Schwimmhalle haben die riesigen Komponenten durch die noch offene Fassade gefunden.
Nachdem alle Beckenelemente im Gebäude waren, konnten die Fenster eingebaut werden, die am 10. April angeliefert wurden. Der Einbau wird in den kommenden Wochen abgeschlossen. Auf dem Dach des Gebäudes wurde die Gefälledämmung angebracht. Es folgen in nächster Zeit die Retentionsanlage, welche Niederschlagswasser sammelt, um das Kanalnetz bei Starkregenereignissen nicht zu überlasten, sowie die Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung.
Das neue Sportbad am Rabet nimmt weiter Konturen an: Mit einem Richtfest haben die Leipziger Sportbäder an diesem Mittwoch, 27. September, mit vielen Gästen, Projektpartnern und Unterstützern den Abschluss der Dacharbeiten am Schwimmkomplex an der Eisenbahnstraße gefeiert. „Nachdem das Untergeschoss fertiggestellt war, ist der Bau der Halle nun durch die Dachkonstruktion aus vorgefertigten Betonelementen in schnellem Tempo vorangeschritten“, sagt Sportbäder-Geschäftsführer Martin Gräfe. Ziel sei es nun, den Rohbau vor dem Winter weitestgehend abzuschließen, damit die Ausbauten während der kalten Jahreszeit im geschützten Raum stattfinden können.
Den symbolisch wichtigen Zwischenschritt begleitete auch Heiko Rosenthal. Als Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung, Klima und Sport der Stadt Leipzig sowie als Aufsichtsratsvorsitzender der Sportbäder ist er seit Beginn an eng mit dem Projekt verbunden. „Dieses Bad hat eine enorme Bedeutung – es hat Strahlkraft für die weitere Entwicklung des Stadtteils, bringt uns Entlastung mit Blick auf die in vielen Bereichen dringend benötigten Wasserflächen und lädt darüber hinaus viele neue Badegäste zum Schwimmen ein“, sagt Rosenthal. Nach dem Wegfall der fest eingeplanten Landesförderung war die Stadt Leipzig in der Finanzierung des 20-Millionen-Euro-Baus eingesprungen. „Das ist alternativlos, muss aber eine Ausnahme bleiben. Wenn eine Stadt wächst, muss die Infrastruktur nachziehen“, sagt er.
In den kommenden Wochen stehen weitere wichtige Schritte an: Abdichtung und Winterfestmachung der Dächer, Einbau der Oberlichter, Einmessung der Glasfassade und deren Einbau. Einen besonderen Blick auf den Baufortschritt wirft der ausführende Architekt Tobias Keyl von gmp Gerkan, Mark und Partner aus Berlin, die 2019 den Architekturwettbewerb gewonnen hatten: „Bald werden zudem die Becken aus Edelstahl eingebaut. Dies wird sicher ein besonderer Moment, denn das Gebäude wird erstmals in seiner zukünftigen Nutzung als Schwimmhalle erkennbar sein.“
Einen Blick auf die Baustelle ermöglichen die Sportbäder am Richtfesttag auch interessierten Bürgern. Die drei Führungen waren im Vorfeld rasch ausgebucht. „Uns freut, dass es jetzt schon hier im Stadtviertel aber auch darüber hinaus so ein großes Interesse an der neuen Schwimmhalle gibt“, sagt Sportbäder-Chef Gräfe. Zwar verschiebe sich die ursprünglich für Ende 2024 geplante Eröffnung voraussichtlich auf Anfang 2025, „angesichts der vielen Turbulenzen und Lieferschwierigkeiten, die man in der Baubranche aktuell wahrnimmt, sind wir hier aber gut unterwegs“, sagt er.
Mitte April beginnt die nächste Phase des Rohbaus auf unserer Baustelle und wir fahren groß auf: Fertigbetonteile werden per Tieflader angeliefert und mit dem Kran eingesetzt.
Es gibt für uns mehrere Vorteile für die Verwendung von Betonfertigteilen:
Auf unserem Baufeld für die neue Sportschwimmhalle stand bis vor Kurzem eine alte Birne. Der in die Jahre gekommene Obstbaum ist auf den ersten Blick keine Schönheit. Ein abgebrochener Kronentrieb, faule Holzteile und mehrere Baumhöhlen haben den Baum gezeichnet. Eine Höhle ist sogar rund 60 Zentimeter tief. Doch gerade diese scheinbaren Makel machen ihn wertvoll – zum Biotop für viele Lebewesen. Von Pilzen über Käfer und Wildbienen bis zu Spechten und Fledermäusen finden hier viele, oftmals bedrohte Arten ihre Nahrungs- und Lebensgrundlagen.
Um dieses natürliche Insektenhotel zu erhalten, haben wir den Baum mit großem technischen Gerät umgesetzt. Seit Anfang März hat die Birne ihren neuen Standort im Sommerbad Schönefeld – inmitten anderer Gehölze im Auenbereich der Parthe. Zwar wird der Baum dort keine Wurzeln schlagen und wieder anwachsen. Doch das ist gar nicht zwingend notwendig. Denn seine neuen Gäste suchen in erster Linie kein Obst, sondern ernähren sich vom morschen Holz, bauen darin Brutgänge und Nisthöhlen und freuen sich sogar über Holzmulm. Das ist von Pilzen zersetztes Holz. Und während zahlreiche Lebewesen einen absterbenden Baum attraktiv finden, wird er für die Verkehrssicherheit oftmals zum Problem. Darum ist er auf der ungenutzten Fläche im Sommerbad Schönefeld gut aufgehoben. Hier kann er unbeschwert altern und bietet seinen Untermietern einen prima Lebensraum.
Ihnen gefallen Biotopbäume besonders:
Die Tiefbauarbeiten für die neue Schwimmhalle haben begonnen. Und für den symbolischen ersten Spatenstich griffen Sportbäder-Geschäftsführer Martin Gräfe und Stephan Schütz, geschäftsführender Partner der verantwortlichen Architekten Gerkan, Marg und Partner (gmp) sowie Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport, und Holger Maiwald vom Leipziger Schwimmsportverband zum Spaten.
„An dieser Stelle wird in den kommenden beiden Jahren ein maßgebliches Infrastrukturprojekt für den Sport- und Freizeitbereich in Leipzig umgesetzt. Es bringt für die gesamte Stadt einen enormen zusätzlichen Freizeitwert durch Schwimmangebote, öffentliches Baden, Kurse, Vereine und Gesundheitssport. Lokal erhoffen wir uns durch die Schwimmhalle eine weitere Entwicklung und Aufwertung des Stadtteils“, sagte Jung. Auch für Heiko Rosenthal ist das städtische Engagement sehr wichtig: „Die Entwicklung Leipzigs seit den 2010er Jahren ging mit einem Plus von rund 100.000 Einwohnern einher. Zudem spüren wir eine deutliche Diversifizierung der Nutzergruppen vom Leistungs- und Breitensport über das Schulschwimmen, den Gesundheitssport bis hin zum öffentlichen Baden. Der Schwimmhallenbau auf dem Otto-Runki-Platz wird diese Situation etwas entschärfen – kann aber bei der Entwicklung von Wasserflächen nicht der letzte Schritt sein.“
Im Sommer beginnt der Rohbau: Der Start der Erdarbeiten Mitte März und der Übergang zu den Rohbauarbeiten in diesem Sommer stellen die Meilensteine für dieses Jahr dar. Insgesamt planen die Sportbäder aktuell rund 13,2 Millionen Euro für Schwimmhalle ein. Die Stadt Leipzig fördert den Bau mit mehr als 6 Millionen Euro. Entwurf und Planung für den neuen Schwimmbadbau stammen von den Architekten gmp, die den Architekturwettbewerb im Jahr 2019 gewonnen hatten. Stellvertretend für das Architekturbüro schwang Stephan Schütz den Spaten. Neben der Planung nach Passivhausstandard und einer wirtschaftlichen, emissionsreduzierten Bauweise mit vorgefertigten Wand- und Deckenelementen, sind unter anderem Retentionsdächer mit Insektenwiesen, ein Fernwärmeanschluss zur Vermeidung innerstädtischer Emissionen sowie eine Schlammwasserwiederaufbereitung, die eine Wiederverwendung des Beckenwassers ermöglicht, vorgesehen.
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