Umsetzung der Mobilitätsstrategie 2030: Stadt und Leipziger Gruppe investieren umfassend in Verkehrsinfrastruktur

Montag, 21. Februar 2022

Um den Bedürfnissen einer gewachsenen und nachhaltigeren Stadt zu entsprechen, will Leipzig auch 2022 weiter umfangreich in die städtische Infrastruktur investieren. Im laufenden Haushaltsjahr sind beim Verkehrs- und Tiefbauamt allein 30 Millionen Euro für Investitionen und 21,9 Millionen Euro für Unterhalt und Instandsetzung eingeplant. Die Straßen, Brücken und Gehwege in Leipzig sollen so sicherer und leistungsfähiger für alle Verkehrsteilnehmer werden.

Um die Alltagsbelastungen für die Bürgerinnen und Bürger dabei so gering wie möglich zu halten, plant die Stadt ihre Baumaßnahmen gemeinsam mit der Leipziger Gruppe. Koordinierte Arbeiten sind effizient – und dennoch eine enorme Herausforderung für alle Betroffenen. Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt: „Wir sind uns bewusst, dass wir unseren Bürgerinnen und Bürgern mit den Baustellen über das Jahr einiges abverlangen. Aber diese Arbeiten schaffen die Grundlage dafür, dass sich die Verkehrsinfrastruktur, vor allem für den Umweltverbund, in den kommenden Jahren maßgeblich verbessert.“

Die Leipziger Verkehrsbetriebe investieren in diesem Jahr über 111 Millionen Euro und setzen damit die Investoffensive fort. Allein in das Leipziger Gleisnetz fließen rund 54 Millionen Euro, 35 Millionen in neue Fahrzeuge und rund 11 Millionen in Liegenschaften und Betriebshöfe. „Gemeinsam mit der Stadt Leipzig und unseren Partnern in der Leipziger Gruppe wollen wir die Leipziger Verkehrswende entsprechend der Klimaschutzziele nachhaltig gestalten. Um für Kunden effizient Neues auf die Straße zu bringen, arbeiten wir weiter an der Digitalisierung und zahlreichen Innovationsprojekten. 2022 bieten wir Kunden somit weitere Angebote, wie Flexa Südost und Leutzsch im Sommer“, so Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Um das Gleisnetz weiter fit für den Einsatz breiterer Straßenbahnen zu machen, setzen die LVB 2022 mit der Stadt und weiteren Partnern die Bauarbeiten am Adler fort. Von Mai bis September erfolgen im sogenannten Sperrschatten der Straßenbahnlinie 3 weitere Arbeiten am Gleisnetz. Auch am Waldplatz, in der Waldstraße und in der Ratzelstraße wird die Gleisinfrastruktur modernisiert. Im April beginnen außerdem Arbeiten in der Käthe-Kollwitz-Straße, am Wilhelm-Liebknecht-Platz und der Georg- Schumann-Straße.

In diesem Jahr fortgesetzt, wird auch die Einführung der E-Bus-Technologie. Beschaffte das Unternehmen im letzten Jahr 21 E-Busse für den Einsatz auf der Buslinie 89 sowie 74/76, werden jetzt Gelenkbusse für den Einsatz auf Buslinie 60 beschafft. Bereits 2021 entstanden für das Nachladen der Fahrzeuge Schnellladestationen an den jeweiligen Endhaltestellen. Der Busport zum Laden der Fahrzeuge in der Nacht wird bis zum zweiten Quartal weiter elektrotechnisch ausgebaut. Darüber hinaus schließen die LVB in diesem Jahr ihr Fahrzeugbeschaffungsprogramm für neue XL-Straßenbahnen ab und bereiten den Baustart neuer Fahrzeuge vor. „Mit der erfolgreichen Einführung der E-Bus-Technologie, attraktiven Straßenbahnen, einem leistungsfähigen Gleisnetz und neuen Angeboten für Kunden sind und bleiben die LVB der Mobilitätsdienstleister und das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs in Leipzig. 150 Jahre nach der Gründung der Leipziger Straßenbahn wollen wir dies in diesem Jahr besonders mit unseren Kunden feiern: Bei der Tram-Europameisterschaft im Mai mitten im Leipziger Zentrum“, so Ronald Juhrs, Geschäftsführer Technik und Betrieb der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Das Verkehrs- und Tiefbauamt plant in diesem Jahr unter anderem den Neubau der Waldstraßenbrücke sowie der zweiten Gustav-Esche-Brücke. Beide Querungen werden mit rund 5 Millionen Euro veranschlagt, die Arbeiten sollen im Herbst starten. Amtsleiter Michael Jana sagt: „Bei 1.700 km Straßenlänge in Leipzig haben wir eine immerwährende Aufgabe Fahrbahnen, Gehwege und Brücken zu unterhalten, zu sanieren und neu herzustellen, um die Verkehrsqualität und -sicherheit in der Stadt zu verbessern.“ Grundhaft ausgebaut wird nun beispielsweise ein Teilstück der Linkelstraße. Von Hauswand bis Hauswand wird ebenfalls die Straße An der Hufschmiede erneuert, im Plan stehen auch unter anderem die Margaretenstraße, Shakespearestraße, Gutshofstraße, die Cöthner Straße und Mottelerstraße aber auch die Petersstraße im Zentrum von Markt bis Preußergäßchen. Der Gehweg in der Dr.-Hermann-Duncker-Straße sowie Teilabschnitte des Rad- und Gehwegs in der Dieskaustraße sollen ausgebaut werden. Neue Radverkehrsanlagen sind unter anderem geplant auf der S78 Baalsdorfer Straße von Holzhausen bis Baalsdorf sowie am Metawerk Stahmeln. Das Aktionsprogramm Radverkehr weist bis Ende des Jahres weitere kleinere Infrastrukturmaßnahmen aus, etwa neue Radfahrstreifen in der Johannisallee und der Essener Straße.

Zudem müssen ab den Sommermonaten mehrere verschlissene Fahrbahndecken erneuert werden, unter anderem in Teilabschnitten der Brandenburger Straße und der Adenauerallee, der Permoserstraße, der Schönauer Landstraße sowie der Bernhard-Göring-Straße. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wird an der Kreuzung Hirschfelder-/Hersvelder Straße ein neuer Kreisverkehr errichtet. In einem aufwändigen Verfahren wird zudem ab Herbst ein Teil der Wiederitzscher Straße tiefergelegt, damit LKW hier künftig unter einer Brücke durchfahren können. Darüber hinaus werden über das Jahr insgesamt 24 Bushaltestellen im Stadtgebiet barrierefrei ausgebaut und es sollen Lärmschutzwände beispielsweise in der Angersiedlung in Knauthain entstehen.

Einen aktuellen Überblick über alle Baustellen, Sperrungen und Verkehrseinschränkungen im Leipziger Straßennetz bietet die interaktive Seite unter www.leipzig.de/baustellen.

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