Ukraine-Hilfe: Leipziger spenden großzügig Geld und Hilfsgüter
von Simone Liss | 08.03.2022
von Simone Liss | 03.03.2022
„Unsere Kinder, Frauen, alten Menschen gehen durch die Hölle.“ Der Satz, den Kiews Oberbürgermeister Vitali Klitschko am Morgen des 2. Märzes nach Leipzig, Kiews Partnerstadt, gesendet hat, erschütterte viele Bürger.
Die Botschaft des ehemaligen Profi-Boxers – „Wir werden unsere Heimat bis zum letzten Atemzug verteidigen.“ – zeugt von einer unvorstellbaren Entschlossenheit. Die Wirkung, die Klitschkos Worte, aber auch die Bilder und Nachrichten, die gerade aus der Ukraine und den Grenzgebieten kommen, erzeugen, sind bemerkenswert. Die Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Ukraine ebbt nicht ab. Die Zivilgesellschaft steht zusammen wie lange nicht.
Die Stadt Leipzig wird bei der Aufnahme von Schutzsuchenden aus den Kriegsgebieten eine zentrale Rolle spielen. Sie sollen hier Hilfe und Unterstützung bekommen. Als erste Maßnahme wurde am Mittwoch die Website www.leipzig.de/ukraine-hilfe ins Netz gestellt. Die Seite wird fortlaufend aktualisiert und steht auch auf Ukrainisch und Russisch zur Verfügung. Zudem haben die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) angekündigt, dass Schutzsuchende aus der Ukraine ab sofort kostenlos mit den Bussen und Bahnen der LVB fahren können. Dies gilt auch für alle Nahverkehrszüge (S-Bahn, Regionalbahn, Regionalexpress, etc.) sowie für alle U-, Straßen-, Stadtbahnen und Busse in Deutschland.
Ziehen an einem Strang: OBM Burkhard Jung und Michael M. Theis (l.), Geschäftsführer der L-Gruppe.
Zur Unterstützung von Schutzsuchenden, die in Leipzig angekommen sind, und von Hilfs-Projekten für die Ukraine, startet Leipzig außerdem eine Spenden-Aktion: Auf der Crowdfunding-Plattform der Leipziger Gruppe kann ab sofort gespendet werden. „Jede Bürgerin und jeder Bürger hat hier die Möglichkeit, konkret zu helfen“, sagt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Gruppe. „Wir in Leipzig stehen an der Seite unserer ältesten Partnerstadt, Kiew, und an der Seite der ganzen Ukraine. Wir verurteilen diesen Krieg aufs Schärfste, und wir sind nicht sprach- und machtlos: Wir zeigen Haltung und wir helfen!“
Wollen schnell und unbürokratisch helfen: SC DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther und Peter Krutsch, Pressesprecher L-Gruppe.
Der Unternehmensverbund aus Leipziger Stadtwerken, Verkehrsbetrieben und Wasserwerken stellt für die Sammel-Aktion seine bereits bestehende Crowdfunding-Plattform zur Verfügung: Unter www.leipziger-crowd.de kann jeder einen Beitrag für die Unterstützung der vom Krieg Betroffenen leisten „Die Leipziger Gruppe übernimmt alle Gebühren. Jeder in unserer Crowd gesammelte Euro kommt garantiert bei den Hilfsbedürftigen an“, unterstreicht Michael M. Theis, Geschäftsführer der Leipziger Gruppe. In enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig und vor allem mit Vereinen und Hilfsorganisationen, die am besten wissen, welche Bedarfe es gibt, wird über die Verteilung der Spenden entschieden. Als erster offizieller Aktions-Partner sind bereits die Handballer des SC DHfK Leipzig mit dabei. „Wir alle in Leipzig können hier gemeinsam an einem Strang ziehen und die Schutzbedürftigen mit unserer Spende unterstützen“, appelliert deren Geschäftsführer, Karsten Günther.
Das gemeinsame Ziel ist es, mindestens eine Spendensumme in Höhe von 609.869 Euro zu sammeln – also 1 Euro pro Leipziger. Die gesammelten Spendengelder werden sowohl schutzsuchenden Ukrainern in Leipzig zugutekommen als auch humanitären Projekten in der Ukraine. Und das sogar 1:1, denn die Leipziger Gruppe übernimmt zusätzlich zu ihrer Initialspende von 5.000 Euro auch alle für die Spendenabwicklung anfallenden Gebühren.
Zum Hintergrund: Auf der Leipziger Crowd unterstützt die Leipziger Gruppe gemeinnützige Projekte, die für ihre Vorhaben Spender finden und die von einer Förderung der Gruppe profitieren. Bislang konnten auf diesem Weg Leipziger Vereine und Initiativen bereits 56 Projekte erfolgreich beenden, insgesamt mehr als 5.700 Unterstützer erreichen und eine Summe von mehr als 480.000 Euro sammeln. Mehr dazu auf: www.leipziger-crowd.de