Ökobad Lindenthal – seit 1924

Zwischen 1922 und 1924 baute die Gemeinde das Areal in ein modernes Volksbad um. Es wurde am 29. Juni 1924 feierlich eröffnet. 50-Meter-Wettkampfbahn, 1-, 3- und 6-Meter-Sprungturm, Planschbecken, Sandstrand, Umkleidekabinen, Toiletten und eine Schankwirtschaft lockten die Besucher im Sommer an. 1936 errichtete die Gemeinde einen Hochsitz für den Bademeister. Zwei Jahre später wurde der beliebte Sprungturm ausgebaut. Bis 1995 erfreute sich das Bad großer Beliebtheit, obwohl ab den 1970er-Jahren der Verfall immer sichtbarer wurde. Sogar der Sprungturm musste abgebaut werden. Um die Attraktivität des Bads zu erhöhen, flossen 1992 Investitionen in den Bau einer 40-Meter-Großwasserrutsche, in Duschen, Kassenhaus, Kiesstrand, Liegewiese, Toiletten, Sauna und Umkleidekabinen. Sie konnten das Bad nicht retten. 1995 musste es schließen.

Mit der Wende folgte die Transformation zum förderfähigen Ökobad nach Südtiroler Vorbild. Als erstes ökologisches Freibad Deutschlands hieß es am 11. September 1998 wieder Badegäste willkommen. Dabei kommt der Badebetrieb ohne Einsatz von Chemikalien aus. Stattdessen sorgen Pflanzen und Mikroorganismen für die biologische Regeneration des Badeteichs.

2016 sanierten die Leipziger Sportbäder das Ökobad von Grund auf. 6.000 neue Pflanzen kamen ins Biotop, die Stege wurden erneuert und seither unterstützt eine Kiesfilteranlage die ökologische Wasserreinigung. Mit seinen gut 2.200 Quadratmetern hat Leipzigs kleinstes Freibad dennoch die größte Wasserfläche zu bieten. Unterteilt in Schwimmerbereich, Nichtschwimmerbereich, Kleinkindbereich, Wassermatschstrecke, Spielplatz in Schiffsform und eine große Liegewiese ist für jeden Badegast etwas dabei.