Gas- und Dampfturbinenanlage

Die Erzeugung von Fernwärme mit der Produktion von Strom in moderner Kraft-Wärme-Kopplung ist besonders effizient und umweltschonend. Daher wurde im August 1993 unsere Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) gebaut – genau an dem Standort, an dem 1895 die Stromversorgung für
Leipzig begann. Durch umfangreiche Modernisierungen im Jahr 2014 konnten Effizienz und Flexibilität der Anlage weiter gesteigert und die Teilnahme am Regelenergiemarkt ermöglicht werden. Die GuD-Anlage versorgt die Stadt Leipzig mit Strom und Fernwärme. Als Energieträger kommt Erdgas
(in Ausnahmefällen leichtes Heizöl) zum Einsatz. Durch die besonders klimafreundliche Kraft-Wärme-Kopplung erzielt die Anlage einen hohen Brennstoffnutzungsgrad von bis zu 90 Prozent. Dadurch nutzt sie den verwendeten Brennstoff optimal und verringert somit den CO2-Ausstoß.

Die Außenluft wird durch einen von der Gasturbine (GT) angetriebenen 17-stufigen Axialverdichter angesaugt, gefiltert und bis 20 bar verdichtet. Diese Luft wird zur Verbrennung und zur Kühlung der Leit- und Laufschaufeln der GT benötigt.

Jede GT hat zwei Brennkammern mit je drei Brennern, in denen die Verbrennungsluft mit dem Brennstoff Erdgas gemischt und gezündet wird. Die Verbrennungsgase (1.120 °C) beschleunigen die 4-stufige GT bis auf 5.413 U/min. Über ein Lastgetriebe wird die Drehzahl auf 3.000 U/min vermindert und damit im Generator der GT eine elektrische Leistung von 64 MW erzeugt.

Die Abgase der GT werden mit 526 °C dem Abhitzekessel (AHK) zugeleitet. Zusammen mit der Wärme des Zusatzfeuers (Erdgas) können im AHK maximal 116 Tonnen Heißdampf pro Stunde, mit 72 bar und 512 °C, erzeugt werden.

Der Dampf treibt die Entnahme-Gegendruck-Dampfturbine (DT) an. Der Generator der DT kann 46 MW Strom erzeugen. Der Entnahme- und Gegendruckdampf wird in den Heizkondensatoren zur Aufheizung des Fernheizrücklaufwassers von ca. 55 °C auf ca. 130 °C eingesetzt. Der Dampf kondensiert und das Kondensat wird wieder dem Wasserkreislauf der GuD-Anlage zugeführt.