Nachrichten der Leipziger Stadtwerke

Stadtwerke
19.03.2025

Leipziger Stadtwerke warnen vor Betrügern an der Haustür

Mitarbeiter immer an gültigem Betriebsausweis erkennbar

Aktuell erreichen die Leipziger Stadtwerke Hinweise von Kunden über unseriös empfundene Haustürgeschäfte und Telefonanrufe von möglichen Vertretern der Energieversorgung. Das Unternehmen weist darauf hin, dass es derzeit keine proaktiven Gespräche an Haustüren oder Telefonwerbung beziehungsweise telefonische Akquise anbietet.Mitarbeiter der Leipziger Stadtwerke weisen sich immer mit einem gültigen Betriebsausweis samt Foto eindeutig aus. Bürger, die von Personen angesprochen werden, welche sich als Stadtwerke-Mitarbeiter ausgeben, sollten sich stets den Ausweis zeigen und den Namen nennen lassen sowie bei allen unterschriebenen Papieren einen Durchschlag einfordern. Die Leipziger Stadtwerke empfehlen auch, keine persönlichen Informationen sowie die Zählernummer herauszugeben.Für Rückfragen steht der Kundenservice der Leipziger Stadtwerke unter 0341 121 5998 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr oder per Email unter deine.meinung.stadtwerke@l.de zur Verfügung. Wer unsicher ist oder den Verdacht hat, unfreiwillig einen ungewollten Lieferantenwechsel vorgenommen zu haben, kann sich dort melden - die Kundenservice-Mitarbeiter helfen gern weiter.

Stadtwerke
27.01.2025

Umweltfreundliche Wärmeversorgung für Leipzig

Vorarbeiten für das Projekt RE=FILL schreiten voran

Die Leipziger Stadtwerke treiben die Vorbereitungen für den Bau der geplanten Fernwärmeleitung zwischen Leuna und Kulkwitz im Rahmen des Projekts RE=FILL weiter voran. Ab Februar 2025 stehen weitere Maßnahmen zur Baugrundvorbereitung an, darunter die Entfernung von Gehölz auf einzelnen betroffenen Flächen. Die jeweiligen Eigentümer wurden bereits direkt darüber informiert. Entsprechende Kompensationsmaßnahmen werden dabei geplant und umgesetzt. Der Baustart ist für das Frühjahr 2025 geplant. Die Bauleistungen sind derzeit europaweit ausgeschrieben. Damit rücken die Leipziger Stadtwerke ihrem Ziel einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Wärmeversorgung für Leipzig näher.Mit RE=FILL soll Abwärme aus der Raffinerie von TotalEnergies von Leuna nach Leipzig transportiert werden, um in der Region zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung beizutragen. 38 Prozent des aktuellen Fernwärmebedarfs in Leipzig können damit zukünftig gedeckt werden. Das entspricht ca. 100.000 Wohnungen, die auf diesem Weg klimafreundlich beheizt werden können. Die Nutzung der Abwärme zur Wärmeversorgung ist dabei nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll und sichert so langfristig stabile Wärmepreise für die Kunden.Für die Umsetzung planen die Leipziger Stadtwerke den Bau einer 19 Kilometer langen Fernwärmeleitung vom Industriestandort Leuna bis zum Heizwerk in Kulkwitz. Bereits seit 2022 werden entlang des geplanten Trassenverlaufs verschiedene vorbereitende Arbeiten durchgeführt, darunter archäologische Untersuchungen des Untergrunds, die nun ebenfalls aufgrund erster Funde durch die Landesbehörden vertieft werden.Zusätzlich ist die Mitverlegung einer Wasserstoffleitung geplant. Diese soll das neue H₂-ready-Gasheizkraftwerk Süd der Stadtwerke mit der bestehenden Wasserstoff-Infrastruktur im Westen von Leipzig verbinden. Beide Vorhaben sind zentrale Bestandteile des Transformationsplans „Leipziger Wärme“, mit dem sich Leipzig im Rahmen der kommunalen Wärmewende auf den Weg zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung begibt. Dieses Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Stadtwerke
07.01.2025

Power-to-Heat: Leipziger Stadtwerke und 50Hertz nehmen Anlage zur effizienten Umwandlung von Ökostrom in Fernwärme in Betrieb

Das Prinzip Nutzen statt Abregeln gilt jetzt auch in Leipzig

Ein neuer, wichtiger Schritt auf dem Weg zur Leipziger Wärmewende ist gemacht: Eine Power-to-Heat-Anlage (PtH) nutzt überschüssigen Strom aus Wind- und Sonnenenergie, um damit Gebäude zu beheizen.  Die Leipziger Stadtwerke nahmen jetzt gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz eine solche Anlage im Heizwerk Nord-Ost in der Heiterblickstraße in Betrieb. 50Hertz investierte dafür rund vier Millionen Euro. Die Power-to-Heat-Anlage hat eine elektrische Leistung von zehn Megawatt (MW), was der Leistung von etwa 1.000 Einfamilienhaus-Heizungen entspricht. "Mit dem Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (EE) wird es häufiger Zeiten geben, in denen, abhängig von Sonnenschein und Wind, elektrische Energie im Überfluss entsteht und nicht vollständig über die Stromnetze abtransportiert werden kann", sagt Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. "Genau hier setzt Power-to-Heat an: Anstatt EE-Anlagen abzuregeln und die Potenziale verpuffen zu lassen, produzieren wir grüne Fernwärme aus diesen Überschüssen." Dadurch können im Gegenzug wärmeerzeugende Kraftwerke wie das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in der Eutritzscher Straße herunterregelt werden, so Rogall weiter. Kurzum: Die Leipziger Stadtwerke nutzen grünen Strom, um Erdgas einzusparen und so CO2-Ausstoß zu vermeiden. "Power-to-Heat-Anlagen nach dem Prinzip 'Nutzen statt Abregeln' wie jetzt bei den Leipziger Stadtwerken können zweierlei bewirken: Das Potenzial der Erneuerbaren Energien besser ausschöpfen und Engpässe im Stromnetz entschärfen. Unsere 50Hertz-Systemführung bei Berlin kann die PtH-Anlage im Leipziger Norden zukünftig gemeinsam mit dem Kraftwerk in der Eutritzscher Straße über die Leitstelle der Leipziger Stadtwerke für das sogenannte Engpassmanagement einsetzen. Das entlastet das Stromnetz doppelt - durch zusätzlichen Stromverbrauch in der Power-to-Heat-Anlage und gleichzeitig geringere Strom- und Wärmeproduktion im Kraftwerk. Der mitteldeutsche Raum bietet für dieses Konzept gute Voraussetzungen, weil es hier ein hohes Aufkommen an Windstrom und inzwischen auch große Freiflächensolaranlagen gibt", sagt Dr. Dirk Biermann, Chief Operations Officer (COO) von 50Hertz. Erste Anlage in Leipzig: Wie funktioniert Power-to-Heat? Die Erzeugung von Wärme in einer PtH-Anlage ist vergleichbar mit dem Prinzip eines Tauchsieders beziehungsweise Wasserkochers - nur im XXL-Format. In einem großen Behälter befinden sich elektrische Heizstäbe, die von Wasser umströmt werden. Diese Heizstäbe können bei Bedarf eingeschaltet werden und erhitzen das Wasser mit Strom aus EE-Anlagen, die zu diesem Zeitpunkt mehr Strom erzeugen als im Stromnetz abtransportiert werden kann. Der Wirkungsgrad dieser Heizstäbe ist sehr hoch. Fast die gesamte elektrische Energie wird in Wärmeenergie umgewandelt. Da Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch zeitlich nicht immer deckungsgleich sind, kann das erhitzte Wasser in den beiden Wärmespeichern der Leipziger Stadtwerke zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt in das Fernwärmenetz eingespeist werden. "Vor 20 Jahren hätte niemand einen Pfifferling auf diese Idee gegeben", sagt Stadtwerke-Projektleiter Thomas Walther. Doch die Zeiten haben sich geändert. Dass man sich wieder auf Altbewährtes besinne, sei vernünftig und nachhaltig zugleich. "Da durch den Einsatz von Power-to-Heat-Anlagen der Verbrauch fossiler Brennstoffe für Heizwecke reduziert werden kann, wird diese Technologie in Zukunft eine zunehmende Rolle in der Leipziger Wärmeversorgung und bei der Verwirklichung der Leipziger Klimaziele spielen. Schon heute planen wir eine zweite, 60 Megawatt starke Power-to-Heat-Anlage an unserem Kraftwerksstandort im Zentrum-Nord", sagt Walther. Hintergrund-Information Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden 2023 in Deutschland rund 10.000 Gigawattstunden Strom aus EE-Anlagen abgeregelt, um Engpässe im Stromnetz zu vermeiden. Dabei konnten 96 Prozent der Gesamterzeugung aus Erneuerbaren Energien über die Stromnetze zu den Verbrauchern transportiert werden. Vier Prozent der potenziellen Erzeugung gingen jedoch verloren, weil die Netze aktuell dafür nicht ausreichen. Deshalb ist das Speichern von entscheidender Bedeutung. Zudem sollen der Ausbau der Stromnetze, die Sektorenkopplung (Nutzung von überschüssigem Strom zur Erzeugung von Wärme oder zur Elektrifizierung von Verkehrsmitteln) sowie Nachfrage-Management (planbare Industrieprozesse werden dann umgesetzt, wenn viel Strom im Netz ist) in Zukunft weniger Abregeln bewirken.    

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